Böllerverbot zu Silvester: Innenministerium recherchiert strengere Regelungen

Das Bundesinnenministerium denkt über neue Wege nach, um das Silvesterfeuerwerk stärker einzuschränken.

heute 00:02 Uhr | 11 mal gelesen

Laut einer Stellungnahme von Christoph de Vries (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär, auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion – wie vom Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet – wird im Ministerium geprüft, wie der Umgang mit Silvesterböllern gesetzlich strenger gefasst werden könnte. Zwar hat die Innenministerkonferenz am 5. Dezember 2025 noch keinen förmlichen Beschluss in Sachen "Böllerverbot" gefasst, jedoch bleibt das Thema zwischen den Bundesländern weiter in Diskussion. Im Gespräch ist insbesondere, wie die Behörden mehr Spielräume bekommen könnten, das Zünden privater Feuerwerkskörper einzuschränken. De Vries betont dabei, dass das Innenministerium an den Gesprächen beteiligt bleibt und derzeit sondiert, ob Änderungen am Sprengstoffgesetz (oder entsprechenden Verordnungen) möglich sind. Ziel ist es, den Anregungen aus der Politik und von den Ländern substanziell zu begegnen. Dem hält Marcel Emmerich von den Grünen entgegen: Prüfungen alleine reichten nicht, entschlossene Schritte seien gefragt, gerade weil längst praktikable Vorschläge zur Lösung des Problems vorlägen. Kommunen würden einen sicheren Rechtsrahmen brauchen, um an Silvester Mensch, Tier und Umwelt vor den negativen Folgen der nächtlichen Knallerei zu schützen. In seinen Worten klingt auch Frustration durch, dass die Städte in schwierigen Situationen noch immer mit unklaren Regelungen alleingelassen würden. Emmerich sieht eine ausufernde Entwicklung und fordert ein Umdenken – es sei wenig glaubwürdig, wenn der Bundesinnenminister einerseits medienwirksam Angriffe auf Einsatzkräfte beklage, jedoch bei erforderlichen politischen Maßnahmen zögere. CSU-Politiker Dobrindt wird von ihm in die Verantwortung genommen: Das Feiern zum neuen Jahr dürfe nicht weiter auf Kosten der Sicherheit, Umwelt und der Helfenden gehen.

Die Debatte um ein weitreichenderes Böllerverbot zum Jahreswechsel gewinnt an Schärfe. Während das Bundesinnenministerium betont prüft, wie eine gesetzliche Verschärfung – etwa über das Sprengstoffgesetz – umsetzbar wäre, fordern Vertreter der Grünen entschlossenes Handeln und kritisieren die zögerliche Herangehensweise. Besonders umstritten bleibt das Spannungsfeld zwischen Feiertradition, öffentlicher Sicherheit, Umweltbelastung und dem Schutz von Rettungskräften. In aktuellen Berichten verschiedener deutscher Medien wird außerdem darauf hingewiesen, dass einerseits das Bedürfnis nach klaren Regeln für Kommunen wächst, während auf der anderen Seite die gesellschaftliche Spaltung zwischen Befürwortern und Gegnern von Feuerwerken an Fahrt aufnimmt. 2023 und 2024 kam es bundesweit erneut zu Vorfällen mit Böllerangriffen auf Einsatzkräfte, worauf Städte wie Berlin bereits örtliche Verbotszonen eingerichtet und das Thema auch in Nachbarländern wie den Niederlanden hitzig diskutiert wird. Eine schnelle Einigung auf Bundesebene scheint angesichts unterschiedlicher Interessenlagen jedoch weiterhin in weiter Ferne.

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