Manfred Fischedick, Chef des Wuppertal Instituts, rät der Bundesregierung dringend von einer Erhöhung der Pendlerpauschale ab.

Laut Fischedick würden vor allem Besserverdienende profitieren, wenn die Pendlerpauschale ab dem ersten Kilometer von 30 auf 38 Cent je einfache Strecke angehoben würde. Dem Staat drohten dabei Mehrkosten von rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr, was soziale Ungleichheiten verstärken könne. Zudem gehen von steuerlichen Subventionen wie der Pendlerpauschale, dem Dienstwagenprivileg oder Steuervergünstigungen für Flugbenzin negative Anreize aus, die klimaschädliche Praktiken fördern. Die Grünen äußerten scharfe Kritik an solchen Förderungen: Statt sie zu reduzieren, baue die Bundesregierung sie sogar weiter aus. Ines Schwerdtner von den Linken fordert die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs, um Mittel für das Deutschlandticket frei zu machen. Trotz Klimavorgaben wurde das CO2-Limit für den Verkehrssektor im Jahr 2024 deutlich überschritten: Erlaubt waren 143 Millionen Tonnen, tatsächlich lagen die Emissionen um 18 Millionen Tonnen höher, bei einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um lediglich 1,4 Prozent.

Die geplante Anhebung der Pendlerpauschale steht in der Kritik, da sie insbesondere einkommensstarke Haushalte bevorzugen und gleichzeitig klimaschädliche Verhaltensweisen weiter fördern könnte. Kritiker aus Wissenschaft und Politik sehen darin falsche Anreize, die den Umwelt- und Klimaschutz in Deutschland zurückwerfen, und verweisen auf bestehende klimaschädliche Subventionen sowie die anhaltende Überschreitung der zulässigen Emissionsmengen im Verkehrssektor. Neuere Berichte, wie aus der FAZ und ZEIT, bestätigen, dass die Diskussion um den Abbau klimaschädlicher Subventionen und die Suche nach sozial gerechteren Mobilitätslösungen wie dem Deutschlandticket weiterhin intensiv geführt wird. Hinzu kommen Forderungen, die aus der Debatte über die soziale Ausgewogenheit der Klimapolitik und die notwendige Transformation des Verkehrssektors resultieren.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung analysiert eingehend die Debatte um die Pendlerpauschale und betont, dass eine Anhebung insbesondere Wohlhabenden nutzt und nur wenig zur tatsächlichen Entlastung unterer Einkommen beiträgt. Die Zeitung berichtet auch über den wachsenden Druck auf die Bundesregierung, klimaschädliche Subventionen grundlegend zu überarbeiten und stärker in nachhaltigen Verkehr zu investieren. Quelle: Süddeutsche Zeitung
  • Die FAZ diskutiert in einem aktuellen Beitrag die Rolle steuerlicher Vergünstigungen im Verkehrssektor und argumentiert, dass Subventionen wie die Pendlerpauschale kontraproduktiv für den Klimaschutz seien. Der Artikel greift Stimmen aus der Wirtschaft auf, die dafür plädieren, Anreize für emissionsarme Mobilität zu schaffen, insbesondere durch gezielte Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. Quelle: FAZ
  • Spiegel Online beleuchtet jüngst die politischen Auseinandersetzungen rund um das Deutschlandticket und die Finanzierung des Nahverkehrs. Im Fokus stehen dabei Alternativen zur Ausweitung der Pendlerpauschale, etwa der Ausbau von Bus- und Bahn-Angeboten sowie Schritte zur Abschaffung steuerlicher Privilegien für Dienstwagen. Die Berichterstattung verweist zudem auf Rechenbeispiele, wie sich politische Entscheidungen auf die soziale Gerechtigkeit und die Klimaziele Deutschlands auswirken. Quelle: Der Spiegel

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