Ben Hodges, Ex-Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, spricht sich für die Stationierung mehrerer tausend westlicher Soldaten in der Ukraine aus, um den militärischen Schutz glaubwürdig zu machen.
Der frühere Oberkommandierende der amerikanischen Streitkräfte in Europa, Ben Hodges, argumentiert, dass echte Sicherheitszusagen an die Ukraine erst dann wirksam seien, wenn Tausende europäische Soldaten vor Ort mit klaren Aufgaben, strikten Einsatzregeln und glaubhafter militärischer Stärke präsent sind. Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland betonte Hodges, dass Russland erst dann von der Ernsthaftigkeit der westlichen Unterstützung überzeugt sein werde, wenn die Entschlossenheit mit militärischer Präsenz untermauert wird. Zudem müssten diese Soldaten nicht nur über moderne Verteidigungssysteme und weitreichende Waffen verfügen, sondern fest in die ukrainische Militärstruktur integriert sein. Nur so könne Wladimir Putin von aggressiven Schritten abgehalten werden, so Hodges weiter.
General Hodges warnt davor, dass rein politische oder symbolische Garantien an die Ukraine unwirksam bleiben, sollten sie nicht militärisch unterfüttert werden. Er sieht die Gefahr, dass Moskau westliche Zusagen austesten und provozieren wird, weshalb eine militärische Präsenz aus dem Westen notwendig sei. Gleichzeitig äußert er Zweifel an der Verbindlichkeit der US-Unterstützung, insbesondere unter einem potenziellen Präsidenten Trump, dessen Zusagen bislang unsicher geblieben sind. Aktuelle Entwicklungen bestätigen, dass innerhalb der NATO eine Debatte über mögliche neue Unterstützungsformen für die Ukraine in Gang gekommen ist, wobei einige Länder auch begrenzte Trainingsmissionen ins Spiel bringen. Laut jüngsten Aussagen organisierten sich mehrere Mitgliedsstaaten, um mehr Luftabwehrsysteme und Munition zu liefern. Frankreich hatte kürzlich die Möglichkeit einer Entsendung von Militärausbildern nicht ausgeschlossen. (Quellen: taz, Zeit, FAZ, DW)
- 1. Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass sich die NATO-Staaten angesichts der jüngsten russischen Offensiven und des Drucks auf die Ukraine intensiver mit konkreten neuen Formen der Unterstützung beschäftigen. Dies schließt Überlegungen ein, Fachpersonal für größere logistische und organisatorische Aufgaben direkt vor Ort einzusetzen, ohne jedoch eine explizite Kampftruppenentsendung zu bestätigen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
- 2. Laut Zeit Online debattiert Frankreich weiterhin offen darüber, ob Militärausbilder in die Ukraine entsandt werden können, um die Ausbildung ukrainischer Soldaten zu übernehmen; der Schritt wird als Zeichen der Entschlossenheit gegenüber Russland gewertet (Quelle: ZEIT ONLINE).
- 3. Die FAZ analysiert ausführlich, dass trotz politischer Ankündigungen die praktische Umsetzung von Sicherheitsgarantien ins Stocken geraten ist. Insbesondere wird auf die Unsicherheit in den USA wegen des bevorstehenden Wahlkampfs hingewiesen. Europäische Regierungen ringen deshalb verstärkt um eigene Initiativen, darunter auch eine bessere Koordinierung bei Waffenlieferungen und Verteidigungsplänen (Quelle: FAZ).
Redaktion poppress.de, gkleber
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