Nach der Sommerpause will die AfD im Bundestag einen Antrag zur Wiederaufnahme der Wehrpflicht einreichen.

Laut dem ‚Spiegel‘ möchte die AfD die seit 2011 pausierte Wehrpflicht reaktivieren. Der Verteidigungspolitiker der AfD, Rüdiger Lucassen, äußerte, dass die Wehrpflicht bei der jungen Generation wahrscheinlich keine Begeisterung hervorrufen wird, aber entscheidend sei, um die Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Innerhalb der AfD wurde lange über diese Forderung diskutiert. Besonders die ostdeutschen Verbände sind skeptisch, da sie die AfD als Friedenspartei etablieren möchten. Im März äußerte sich der thüringische AfD-Landesvorsitzende, Björn Höcke, auf der Plattform X gegen eine Wehrpflicht in der aktuellen gesellschaftlichen Situation. Ulrich Siegmund, der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Sachsen-Anhalt, betonte, dass man die Bundeswehr als Verteidigungsarmee stärken wolle, ohne neue Konflikte zu schüren. Der Antrag soll voraussichtlich im September im Bundestag eingereicht werden.

Die Wehrpflicht in Deutschland wurde im Jahr 1957 eingeführt und 2011 ausgesetzt. Seitdem setzt die Bundeswehr ausschließlich auf freiwillige Rekruten. Die Diskussion um die Wehrpflicht wurde in den letzten Jahren wieder verstärkt geführt, vor allem im Kontext der internationalen Sicherheitslage und der Herausforderungen durch neue Bedrohungen wie Cyberangriffe. Befürworter argumentieren zudem, dass der Wehrdienst nicht nur der Verteidigung dient, sondern auch den Zusammenhalt der Gesellschaft stärken kann. Kritiker hingegen warnen vor den Kosten und der Frage, ob ein Wehrdienst in der heutigen Zeit noch zeitgemäß ist. Der Antrag der AfD könnte auch eine größere Debatte über die Rolle der Bundeswehr in der Gesellschaft und die Sicherheitsstrategie Deutschlands anstoßen.

Redaktion poppress.de, gkleber