Laut Forsa-Chef Manfred Güllner haben die Grünen aktuell Schwierigkeiten, in Umfragen die Zehn-Prozent-Marke zu überschreiten und gelten vorerst nicht mehr als Volkspartei.
Der Leiter des Forsa-Instituts, Manfred Güllner, ist der Ansicht, dass die Zeit der Grünen als potenzielle Volkspartei momentan vorbei ist. Nach den Ergebnissen der letzten Bundestagswahl werden die Grünen besonders bei jungen Wählern von der Linken übertroffen; zwischen 18 und 24 Jahren wählten 21 Prozent Die Linke und nur neun Prozent die Grünen. Güllner warnt, dass dieser Trend für die Grünen gefährlich werden könnte, da die jungen Menschen die künftigen Wähler stellen. Die Partei habe sich inzwischen stark auf ihre ursprüngliche Zielgruppe konzentriert: Personen mit hohem Bildungs- und Einkommensniveau, vor allem aus westdeutschen Großstädten und in begrenztem Umfang aus Leipzig und Dresden. Insgesamt fehle den Grünen neben einer breiten Verankerung vor allem im Osten der Republik auch ausreichend Nachwuchs, sodass die Partei auf ihre Stammwähler aus dem öffentlichen Dienst, Bildungsbereich und Medien zurückgeworfen sei. Kurz- und mittelfristig sei ein Ausscheiden aus dem Bundestag zwar unwahrscheinlich, aber langfristig keinesfalls auszuschließen.
Die Grünen sehen sich aktuellen Meinungsumfragen zufolge in einer schwierigen Phase. Ihre Hoffnung, zur Volkspartei zu werden, müssen sie laut Einschätzung von Forsa-Chef Güllner vorerst aufgeben, da sie bei jungen Wählergruppen zunehmend ins Hintertreffen geraten. Expertinnen und Experten kritisieren, dass die Partei zu stark auf urbane, einkommens- und bildungsstarke Gruppen fokussiert ist und insbesondere im Osten Deutschlands kaum Fuß fassen kann. In den letzten Monaten stagnieren die Umfragewerte der Grünen, unter anderem auch wegen Kontroversen um die Klimapolitik und differenzierte Haltungen der Wählerschaft zu Themen wie Wärmewende und Landwirtschaft. Vergleichbare Parteien in europäischen Nachbarländern haben derzeit ähnliche Schwierigkeiten, eine breitere Basis außerhalb urbaner Milieus anzusprechen.
- Laut einem aktuellen Artikel der Süddeutschen Zeitung diskutiert die Partei gerade ihren Neuanfang nach Rückschlägen bei den jüngsten Europawahlen. In Partei und Medien wird besonders die schwerfällige Kommunikation der Bundesregierung, aber auch der enttäuschende Rückhalt bei jungen und ländlichen Wählern thematisiert Quelle: Süddeutsche Zeitung.
- Die Zeit berichtet, dass die Grünen trotz eines erneut schwächeren Wahlergebnisses an ihrem Anspruch festhalten, Zukunftsthemen wie Klimaschutz und Transformation in Deutschland zu prägen. Die Autoren betonen jedoch, dass die Partei strategisch wieder anschlussfähiger für breitere Bevölkerungsgruppen und Regionen werden muss Quelle: Die Zeit.
- Der Spiegel analysiert die jüngsten Umfragewerte und Wahlergebnisse der Grünen im Kontext anderer Parteien, insbesondere der SPD und CDU, und kommt zu dem Schluss, dass innerparteiliche Streitpunkte und mangelnde Zugkraft bei jungen Menschen die Chancen auf eine Wiedererstarkung in naher Zukunft dämpfen Quelle: Der Spiegel.
Redaktion poppress.de, gkleber
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