Die Wahl des Vorsitzenden der neuen Jugendorganisation der AfD soll bereits entschieden sein.

Laut Informationen der ‚Bild‘ soll Jean-Pascal Hohm, Landtagsabgeordneter aus Brandenburg, für das Amt des Vorsitzenden der neuen AfD-Jugendorganisation vorgesehen sein. Diese Angaben wurden dem Bericht zufolge von Parteiführungskreisen bestätigt. Die offizielle Gründung des neuen Jugendverbandes ist für Ende November in Gießen geplant.

Jean-Pascal Hohm, derzeit Landtagsabgeordneter in Brandenburg, ist offenbar der Wunschkandidat für die Leitung der neu ins Leben gerufenen AfD-Jugendorganisation, die nach der Auflösung der früheren Junge Alternative (JA) entstehen soll. Die Gründungsversammlung ist für den 29. und 30. November in Gießen terminiert, wobei Hohm seine grundsätzliche Bereitschaft zur Übernahme des Vorsitzes signalisiert. Noch ist nicht bekannt, ob er auf dem Gründungstreffen Gegenkandidaten haben wird. Die Vorgängerorganisation JA wurde zuvor vom Bundesamt für Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft und ihre Auflösung wurde parteiintern aufgrund wachsender Kritik beschlossen. Recherchen ergaben, dass die AfD sich derzeit neu aufstellen will, um die Teilnahme von Jugendlichen unter kontrollierteren Bedingungen zu gestalten und Konflikte mit den Behörden zu vermeiden. Laut neuesten Berichten aus den vergangenen 48 Stunden (u. a. von taz, Spiegel, und FAZ) steht der geplante Neustart der Jugendorganisation jedoch parteiintern in der Kritik und offenbart weiterhin Spannungen, etwa über die zukünftige politische Ausrichtung und mögliche rechtsextreme Tendenzen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Ein ausführlicher Bericht auf www.spiegel.de analysiert die strategische Neuausrichtung der AfD nach dem Verfassungsschutz-Urteil zur JA und stellt klar, dass die Partei mit der neuen Jugendorganisation vor allem Einfluss zurückgewinnen möchte, zugleich aber die Gefahr besteht, alte Fehler zu wiederholen und sich weiter vom politischen Mainstream zu entfernen (Quelle: Spiegel Online).
  • Die Süddeutsche Zeitung berichtet aktuell über heftige Debatten innerhalb der AfD zwischen jenen, die die Jugendorganisation vollständig reformieren wollen, und anderen, die eine enge Anbindung an kontroverse frühere Strukturen bevorzugen, was die Gründung in Gießen zu einem wichtigen internen Gradmesser macht (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
  • Die FAZ berichtet in einem Hintergrundartikel über die rechtlichen und verfassungsschutzrelevanten Hürden für die neue AfD-Jugendorganisation und beleuchtet, wie sehr die Partei um ein neues, gemäßigteres Image bemüht ist, um eine erneute Beobachtung sowie künftige Verbote zu vermeiden (Quelle: FAZ).

Redaktion poppress.de, gkleber