Im Mai 2025 beantragten 54.780 Menschen erstmals Asyl in der Europäischen Union – das sind deutlich weniger als im Vorjahresmonat.
Laut dem europäischen Statistikamt Eurostat ist die Zahl der Erstanträge auf Asyl in der EU im Mai 2025 im Vergleich zum Mai 2024 um 30 Prozent gesunken (77.945 auf 54.780 Bewerbungen). Im Vergleich zum April 2025 stieg die Zahl jedoch um zwölf Prozent. Zusätzlich wurden im Mai 7.585 Folgeanträge gezählt, was ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Mai 2024 (6.300 Anträge) und vier Prozent mehr als im April dieses Jahres (7.275 Anträge) darstellt. Die meisten Antragsteller kamen aus Venezuela (8.085), dicht gefolgt von Afghanistan (4.575), Bangladesch (3.095) und Syrien (2.935). Die Staaten Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland trugen mit insgesamt 77 Prozent den Hauptanteil an Antragstellern. Spitzenreiter bei Erstanträgen war Spanien mit 12.755 Anträgen, gefolgt von Italien (11.760), Frankreich (9.490) und Deutschland (8.330). Bezogen auf die Einwohnerzahl verzeichnete Griechenland die höchste Antragsquote, gefolgt von Spanien, Zypern und Luxemburg. Zudem stellten im Mai 1.960 unbegleitete Minderjährige Asylanträge, vor allem aus Eritrea, Afghanistan und Syrien. Die Niederlande führten bei den Anträgen unbegleiteter Minderjähriger, vor Deutschland und Spanien.
Im Mai 2025 verzeichnete die EU einen spürbaren Rückgang bei den Erstanträgen auf Asyl und kehrt damit den Trend der letzten Jahre um, in denen die Zahlen stetig stiegen. Die Zunahme der Folgeanträge sowie der Anträge von unbegleiteten Minderjährigen deuten jedoch auf fortbestehende Herausforderungen im europäischen Asylsystem hin. Ursachen für den Rückgang sind unter anderem verstärkte Kontrollen an den EU-Außengrenzen, eine engere Zusammenarbeit mit Herkunfts- und Transitstaaten sowie neue EU-Regularien, die im Frühjahr 2025 in Kraft traten. Gleichzeitig steht die EU weiterhin vor der Aufgabe, die Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden zu verbessern und faire Verteilungsmechanismen zwischen den Mitgliedstaaten zu schaffen. Besonders umstritten waren in letzter Zeit die geplanten Reformen zur Vereinheitlichung der Asylverfahren innerhalb der EU, die unterschiedliche Aufnahmebereitschaft einzelner Länder und die Frage der humanitären Standards an den Außengrenzen.
- Zeit Online berichtet über neue EU-Beschlüsse zu Grenzkontrollen und deren Auswirkungen auf die Zahl der Asylanträge. Der Artikel hebt hervor, dass der Rückgang in direktem Zusammenhang mit strengeren Regelungen und bilateralen Abkommen mit Drittstaaten steht. Auch wird die Kritik von Menschenrechtsorganisationen an den EU-Maßnahmen beleuchtet. Quelle: Zeit Online
- Süddeutsche Zeitung analysiert die politischen Debatten um die europäischen Asylreformen und geht auf die Verteilung von Asylsuchenden ein. Der Beitrag beschreibt die Herausforderungen kleinerer Mitgliedstaaten mit hohen Pro-Kopf-Antragszahlen und diskutiert die Effizienz der jüngst beschlossenen Maßnahmen. Zudem wird die Situation unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge thematisiert. Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Der Spiegel liefert eine ausführliche Übersicht zu aktuellen Fluchtbewegungen und deren Ursachen im globalen Kontext. Der Artikel erläutert, wie geopolitische Krisen und Klimaveränderungen die Migrationsströme beeinflussen und welche Verantwortung die EU dabei trägt. Auch die innenpolitischen Reaktionen in den Hauptaufnahmeländern der EU werden dargestellt. Quelle: Der Spiegel
Redaktion poppress.de, gkleber
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