ING-Vorständin Pinar Abay ruft europäische Banken zu mehr Tempo und Kooperationsbereitschaft bei der Entwicklung des paneuropäischen Zahlungssystems Wero auf.
Im Gespräch mit dem Magazin ‚Capital‘ betonte Pinar Abay, dass alle Beteiligten Opfer bringen müssen, um ein gemeinsames europäisches Zahlungssystem zu schaffen. Die Deutschland-Tochter der ING plant, noch in diesem Monat ihren zehn Millionen Kunden Zugang zum Echtzeit-Zahldienst Wero zu ermöglichen. Abay, die das Privatkundensegment der ING Group verantwortet und im Board der European Payment Initiative (EPI) sitzt, erklärte, dass Wero bisher nur in Deutschland, Belgien und Frankreich angeboten wird und Verhandlungen mit Österreich laufen. Diese Reichweite sei jedoch laut Abay unzureichend, wenn Europa im internationalen Zahlungsverkehr wettbewerbsfähig bleiben wolle. Sie warnt, dass Europa ohne ein eigenes, grenzüberschreitendes System ein erhebliches Risiko eingehe und plädiert für mehr Pragmatismus und Zusammenhalt innerhalb der europäischen Banklandschaft, um Projekte wie Wero schneller umsetzen zu können.
Pinar Abay, Vorständin bei der ING und Board-Mitglied der European Payment Initiative, fordert die europäische Finanzbranche auf, für den Erfolg von Wero enger zusammenzuarbeiten und Kompromisse zu akzeptieren. Angesichts geopolitischer Unsicherheiten und der Dominanz außereuropäischer Zahlungsdienste sieht sie ein eigenes alternatives Zahlungssystem als wichtigen Schritt für die europäische Souveränität und Sicherheit. Medienberichten zufolge hat Wero bereits die Aufmerksamkeit größerer Banken auf sich gezogen, da es als Alternative zu US-geführten Zahlungsnetzwerken gilt und damit das Ziel verfolgt, Europa unabhängiger und digital wettbewerbsfähiger zu machen. Nach Recherchen auf deutschen sowie internationalen Nachrichtenseiten gibt es aktuell einen verstärkten Diskurs über die Bedeutung paneuropäischer Zahlungsinfrastruktur und die Notwendigkeit gemeinsamer Digitalstrategien, um europaweit skalierbare Lösungen zu schaffen – auch im Hinblick auf laufende Entwicklungen wie den digitalen Euro, wachsende Cybersecurity-Bedrohungen sowie die Rolle von BigTech-Unternehmen in der Zahlungsbranche.
- Auf t3n.de wurde in einem aktuellen Artikel die Europäische Payment Initiative (EPI) analysiert und deren Potenzial als unabhängige europäische Alternative zu US-Anbietern wie Visa und Mastercard beleuchtet. Der Bericht unterstreicht die Bedeutung von EPI/Wero für die Souveränität des europäischen Zahlungsverkehrs und kritisiert den stockenden Fortschritt, der vor allem durch unterschiedliche Interessen und Zögerlichkeit einiger Banken ausgebremst wird. Zudem verweist der Artikel auf die Bedeutung einheitlicher digitaler Standards als Grundlage für zukünftige Innovationen. Quelle: t3n
- Die Süddeutsche Zeitung hat sich in einem ausführlichen Bericht mit dem Thema ‚Digitale Zahlungsdienste in Europa‘ auseinandergesetzt. Im Fokus steht dabei die Debatte, wie europäische Lösungen wie Wero und der digitale Euro dazu beitragen können, Abhängigkeiten von internationalen Tech-Konzernen zu reduzieren und die Sicherheit für Verbraucher zu erhöhen. Der Text hebt die Unsicherheit vieler Banken hervor, betont aber zugleich die Notwendigkeit, auf europäische Kooperation und Skalierbarkeit zu setzen, um global mithalten zu können. Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Ein Artikel auf Spiegel Online diskutiert den aktuellen Zustand und die Herausforderungen bei der Einführung von ‚Wero‘ und vergleichbaren Initiativen. Der Beitrag beschreibt, wie Hindernisse wie regulatorische Anforderungen, technische Komplexität und politische Interessen die Umsetzung verzögern, zugleich betonen Experten aber, dass europäische Zahlungsunabhängigkeit für die Stabilität und Innovationskraft der EU essenziell ist. Es wird auch thematisiert, wie kritisch ein schneller Fortschritt ist, um die Vormachtstellung von US-BigTechs zu durchbrechen und eigene Standards zu etablieren. Quelle: Spiegel Online
Redaktion poppress.de, gkleber
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