Innerhalb eines Jahres hat der Glasfaser-Ausbau in Deutschland um fast zehn Prozentpunkte zugelegt und überschreitet damit die 50-Prozent-Marke.
Nach Angaben des Bundesverbands Breitbandkommunikation (Breko) lag die Glasfaserausbauquote zum 30. Juni bei 52,8 Prozent. Jedoch stieg die tatsächliche Nutzung mit einer Anschlussquote von 27,3 Prozent nur um 4,5 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr, was 1,4 Millionen zusätzliche Glasfaserkunden entspricht. Laut Breko-Prognose könnte das Ausbaulevel bis 2030 auf 82 bis 92 Prozent klettern, mit einer angestrebten Gebäudeanschlussquote von 54 bis 64 Prozent. Haupttreiber des Ausbaus bleiben Unternehmen außerhalb der Deutschen Telekom, auf die der Großteil der gebauten und genutzten Glasfaserleitungen entfällt. Breko-Präsident Norbert Westfal mahnt jedoch, dass weitere Fortschritte Rahmenbedingungen für Investitionen und fairen Wettbewerb erfordern, und fordert von der Politik insbesondere ein Konzept für den Technologiewechsel von Kupfer- zu Glasfasernetzen. Im Bundesländervergleich führen weiterhin die nördlichen Regionen mit Ausbauquoten teils weit über dem Bundesschnitt, während Niedersachsen und Sachsen-Anhalt die stärksten Zuwächse verzeichnen. Zudem gewinnen Maßnahmen zur Cybersicherheit bei Netzbetreibern an Bedeutung: Über zwei Drittel der Unternehmen steigerten ihr IT-Budget, ein Großteil setzte auf Monitoring und Schulungen, und 38 Prozent stellten zusätzliches Fachpersonal ein.
Der Glasfaserausbau in Deutschland kommt voran: Im Juni 2024 lag die Ausbauquote erstmals über 50 Prozent, während die tatsächliche Nutzung langsamer steigt. Laut aktuellen Zahlen von Breko sind Wettbewerber der Telekom maßgeblich am Fortschritt beteiligt; sie verantworten den Löwenanteil an Ausbau, Anschlüssen und aktiven Kunden. Cybersicherheit steht zunehmend im Fokus der Netzanbieter, die ihre IT-Budgets deutlich erhöhen und verstärkt Personal für die Netzsicherheit gewinnen. Aktuelle Berichte aus anderen Quellen zeigen weiterhin, dass die Bundesregierung den Glasfaserausbau als Voraussetzung für die Digitalisierung betrachtet und gezielt fördern will. Es gibt jedoch Herausforderungen wie Lieferengpässe bei Baumaterialien, regionale Unterschiede und hohe Ausbaukosten, was zu Verzögerungen führen kann. Trotz politischer Bemühungen und Förderprogrammen warnen Branchenexperten vor zu viel Optimismus und fordern einen klaren regulatorischen Rahmen und stabile Investitionsbedingungen, damit der flächendeckende Ausbau bis 2030 erreichbar bleibt.
- Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass trotz kräftigem Tempo beim Glasfaserausbau in Deutschland viele Haushalte bislang noch keinen Anschluss nutzen, weil entweder die Anbieter-Infrastruktur an der letzten Meile fehlt oder Anwohner aus Kostengründen zögern, die neuen Tarife zu buchen. Gleichzeitig werde betont, dass ein starker Ausbau weiterhin notwendig sei, um Deutschland international konkurrenzfähig zu machen und den gestiegenen Bandbreitenbedarf in Privathaushalten und Wirtschaft zu decken. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
- Laut FAZ könnte die Glasfaserquote künftig noch schneller steigen, wenn Bund und Länder ihre Förderinstrumente noch gezielter einsetzen und allerdings auch die Tiefbaukapazitäten und Lieferketten für entsprechende Materialien stabilisiert werden; zudem wird berichtet, dass die Nachfrage in ländlichen Regionen durch gestiegene Homeoffice-Nutzung spürbar anzieht. Dennoch berichten Netzbetreiber weiterhin über zu lange Genehmigungsverfahren, die das Ausbauziel von flächendeckender Abdeckung bis 2030 bedrohen. (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung)
- Spiegel Online hebt hervor, dass Wettbewerber der Deutschen Telekom weiterhin die treibende Kraft beim Ausbau sind und auf regulatorische Vereinfachungen sowie mehr Planungssicherheit durch die Politik drängen. Der Bericht unterstreicht, dass Cybersicherheit ein zentrales Thema bleibt und die Gefahr von Angriffen zuletzt deutlich angestiegen ist, weshalb die Branche massiv in Personal und Software investiert. (Quelle: Spiegel Online)
Redaktion poppress.de, gkleber
Kommentare