Michael Zahn, der Vorstandsvorsitzende der Deutsche Wohnen, schlägt bei energetischen Gebädesanierungen staatliche Zuschüsse zur Miete vor.

Zahn sagte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszetung“, der Staat verfüge über die Erlöse aus dem Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten und diese müssten ohnehin in den Klimaschutz investiert werden. Warum köanne dies nicht im Gebäudebereich erfolgen, wo sie der Nutzer auch bezahlt habe, fragte er. Es sei den Vermietern erlaubt, die Kosten für energetische Sanierungen teilweise auf die Mieten umlegen. Zahn rät, der Staat solle aus den Erlösen aus den Kohlendioxid-Zertifikaten einen Teil der Mieterhöhungen zahlen.

Die Deutsche Wohnen SE wird in den nächsten Tagen in den Kreis der 30 DAX-Unternehmen aufsteigen und dort die Lufthansa ersetzen. Auch wird es in Berlin bald eine Abstimmung zu der Frage geben, ob die Deutsche Wohnen dort enteignet werden solle. Der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ gegenüber verteidigte Zahn das Geschäft des umstrittenen Unternehmens. Er sagte, kleine Vermieter investierten erheblich weniger als die Deutsche Wohnen. Vielen fehle es am erforderlichen Kapital, aber im Eigentum seines Unternehmens finde man „keine Stromleitung mehr aus dem Jahr 1920“. Dass gerade sein Unternehmen zum Angriffsziel iel einer Enteignungskampagne geworden ist, sieht er als der Stimmung geschuldet. Es sei richtig, dass die Politik in ganz Deutschland wegen der steigenden Mieten unter Druck geraten sei. Darunter habe auch die Reputation der Deutschen Wohnen gelitten. Zeitweise sei man sich wie der „Prellbock des Zeitgeistes“ vorgekommen, so Zahn.

Weiter sagte der Vorstandsvorsitzende, er erwarte weder eine Enteignung, noch rechne er damit, dass die Mietendeckelung in Berlin Bestand haben werde. Die vorherrschende Stimmung in Berlin sei im Grunde nicht für eine Enteignung, auch sei die Beteiligung bei den letzten Demonstrationen zurückgegangen. Er gehe davon aus, dass im nächsten Jahr eine Entscheidung zum Mietendeckel fallen werde, dassd „Berlin dieses Gesetz nicht beschließen durfte“. Bis dahin werde man das Gesetz aber voll anwenden. Daher werde es in den kommenden Monaten keine weiteren Modernisierungsumlagen geben, aber die Deutsche Wohnen werde die Sanierungsarbeiten fortsetzen.

Redaktion poppress.de, A-1010413