Spitzenmanager deutscher Unternehmen und Ifo-Chef Clemens Fuest sehen dringenden Reformbedarf, um Deutschland aus der Krise zu führen und die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu sichern.

Roland Busch, Vorstandsvorsitzender von Siemens, gab in einem Interview zu bedenken, dass einige bislang erfolgreiche Branchen in Deutschland vor enormen Schwierigkeiten stehen und ihre Wettbewerbsfähigkeit verlieren könnten. Belén Garijo von Merck betonte, dass Politik und Wirtschaft gemeinsam aktiv werden müssen: Bürokratieabbau, mutigere Maßnahmen und mehr Flexibilität seien essenziell. Mercedes-CEO Ola Källenius sprach sich für eine tiefgreifende Reform des Green Deal auf europäischer Ebene aus, um die industrielle Führungsrolle Europas nicht zu verlieren. Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, forderte ein ganzheitliches Reformpaket – darunter Deregulierung, mehr Start-up-Finanzierungen, vereinfachte Steuergesetze und eine Digitalisierung der Verwaltung. Weitere Wirtschaftsvertreter wie Arndt G. Kirchhoff und Wolfgang Große Entrup monieren die hohen steuerlichen Belastungen, übermäßige Vorschriften und steigende Energiekosten. Sie verlangen schnell umgesetzte Strukturreformen, um Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit zu retten.

Führende deutsche Wirtschaftslenker äußern die Sorge, dass Deutschland ohne grundlegende Strukturreformen in eine wirtschaftliche Abwärtsspirale gerät. Im Fokus stehen Themen wie überbordende Bürokratie, zu hohe Unternehmenssteuern, komplizierte Genehmigungsverfahren sowie die Gefahr des industriellen Bedeutungsverlusts. Experten fordern ein umfassendes Reformpaket über verschiedene Ressorts hinweg, einschließlich Maßnahmen zur Digitalisierung, Steuervereinfachung, Startup-Finanzierung und einem entschlossenen Vorgehen gegen administrative Hürden. Laut aktuellen Berichten aus mehreren Medien verschärft sich der Reformdruck durch eine stagnierende Wirtschaft und wiederholte Standortdebatten in der Industrie. So schlug zuletzt das Ifo-Institut vor, etwa eine Wachstumsoffensive inklusive mehr öffentlicher Investitionen auf den Weg zu bringen, während Wirtschaftsverbände den Rückgang von Investitionen durch langwierige Verfahren und hohe Kosten kritisieren. Auch internationale Vergleiche zeigen, dass andere europäische Länder flexibler auf aktuelle Herausforderungen reagieren, was den deutschen Reformstau deutlich macht.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die deutsche Wirtschaft auf weitreichende Strukturreformen drängt und insbesondere Vertreter der Industrie schnellere Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie und mehr Investitionen in Digitalisierung fordern, um den Konjunkturabschwung aufzuhalten und den Industriestandort zukunftssicher aufzustellen. Zudem berichten Experten, dass der internationale Standortvergleich besonders die Stärken vieler Nachbarländer bei Innovationsförderung und administrativer Flexibilität hervorhebt, während Deutschland in Altlasten verharrt. Quelle: Süddeutsche Zeitung.
  • Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert, dass sich der Druck auf Bundesregierung und Wirtschaftsminister durch schwächelnde Wachstumszahlen massiv erhöht habe: Unternehmen und Verbände setzen sich für ein sofortiges Maßnahmenpaket ein, das Steuererleichterungen, Bürokratieabbau und eine Modernisierung der öffentlichen Verwaltung vorsieht. Fachleute mahnen zudem einen grundlegenden Mentalitäts- und Kulturwandel in Politik und Behörden an, um neue Technologien und Geschäftsmodelle schneller umsetzen zu können. Quelle: FAZ.
  • Spiegel Online hebt hervor, wie Vertreter verschiedener Branchen – darunter Chemie, Automotive und IT – erneut den Reformstau bei Verwaltung, Energiepolitik und Unternehmensbesteuerung beklagen. Unter Verweis auf internationale Wettbewerber fordern sie schnelle, unbürokratische Lösungen und warnen, dass der aktuelle Kurs eine Abwanderung von Schlüsselindustrien nach sich ziehen könnte. Die Bundesregierung sieht sich daher vermehrt im Zugzwang, eine schlagkräftige Modernisierungsagenda aufzusetzen. Quelle: Spiegel.

Redaktion poppress.de, kgause