Christian Fühner, Vorsitzender der niedersächsischen Jungen Union, spricht sich für den CSU-Chef Markus Söder als kommenden Kanzlerkandidaten der Union aus.

Der CDU-Politiker Fühner sagte gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“, dass er Markus Söder aktuell für den aussichtsreichsten und besten Kanzlerkandidaten für die Union halte. In seinen Augen gelte der bayrische Ministerpräsident als eindeutiger Favorit. Er – Fühner – würde es daher zum aktuellen Zeitpunkt begrüßen, wenn sich Söder als gemeinsamer Kanzlerkandidat der beiden Schwesterparteien CDU und CSU aufstellen ließe. Es ist das erste Mal, dass sich ein CDU-Politiker in exponierter Position so eindeutig pro Söder äußert. Das Statement gilt als bedeutsam, weil die drei Kanzlerkandidaten der CDU, die sich bislang um das Amt bewerben (Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Armin Laschet), als wenig chancenreich gelten. Dafür gibt es jeweils unterschiedliche Gründe bei jedem einzelnen Kandidaten. Friedrich Merz war schon lange nicht mehr politisch tätig, Armin Laschet gilt als farblos, Norbert Röttgen spielte in den letzten Jahren eher eine Nebenrolle. Markus Söder hingegen positioniert sich derzeit hervorragend und erfreut sich bester Umfragewerte.

Die niedersächsische Junge Union hat derzeit knapp 9.000 Mitglieder und ist damit die größte politische Jugendorganisation des Bundeslandes. Christian Fühner war erst kürzlich mit großer Mehrheit in Hildesheim als Landeschef der JU Niedersachsen wiedergewählt worden. Er folgte Tilman Kuban nach, der seit März 2019 den Bundesvorsitz der Jungen Union innehat. Fühner wollte sich noch nicht zur ebenfalls offenen Frage nach dem Parteivorsitz der CDU festlegen. Er verwies auf die guten Kandidaten und darauf, dass er sich noch nicht endgültig entschieden habe. Gleichzeitig drückte er sein Bedauern darüber aus, dass der derzeitige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nicht kandidiert. Von seiner Partei erwartet Fühner, dass sie in Niedersachsen bei den Kommunalwahlen 2021 viele junge Kandidaten auf oberen Listenplätzen positioniert. Es sollte sich unter den drei erstplatzierten Kandidaten mindestens einer aus der JU wiederfinden. Das betreffe jede Liste vom Ortsrat bis zum Kreistag. Fühner bekräftigte, dass die CDU ihren Worten zur nötigen Verjüngung der Partei nun auch Taten mit entsprechenden Listenplatzierungen folgen lassen müsse.

Redaktion poppress.de, A-055824