Unbeständiges Wetter mit einem trockenen Frühjahr und regnerischem Sommer hat laut Aussagen von Verbänden der Landwirtschaft die Qualität der diesjährigen deutschen Getreideernte spürbar beeinträchtigt.
Martin Courbier, Geschäftsführer des Bundesverbands Agrarhandel, äußerte gegenüber dem ‚Redaktionsnetzwerk Deutschland‘, dass die Anforderungen an Getreide für den Verkauf als Brotweizen oder Braugerste immer seltener erfüllt werden. Courbier verweist darauf, dass Deutschlands Fähigkeit zur Selbstversorgung mit Getreide in den letzten Jahren zurückgeht und auch durchschnittliche Erträge nicht mehr selbstverständlich sind. Peter Röhrig vom Vorstand des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) beobachtet eine ähnliche Entwicklung beim Bio-Getreide. ‚Insbesondere in Regionen mit vermehrten Regenfällen hat die Backeigenschaft des Getreides teils gelitten, während in anderen Gebieten die Qualitäten sich sogar verbessert haben‘, erläuterte Röhrig gegenüber dem RND.
Die aktuellen Witterungsbedingungen haben laut Branchenvertretern die Anbau- und Erntebedingungen für Getreide in Deutschland erschwert, sodass die Qualitätsanforderungen zunehmend seltener erreicht werden. Statistiken belegen einen sinkenden Selbstversorgungsgrad bei Brotgetreide, was auf die Herausforderungen durch den Klimawandel und die Uneinheitlichkeit der Erntequalität zurückzuführen ist. Recherchen ergeben, dass auch die Witterung 2024 von regionalen Unterschieden geprägt ist: Während in Süddeutschland manche Bestände unter anhaltender Feuchtigkeit leiden, zeigen sich nach nördlichen Dürren teils Erholungstendenzen und lokal sogar bessere Ergebnisse – der Druck auf die Landwirtschaft bleibt jedoch insgesamt hoch.
- Laut FAZ steht die Getreideernte 2024 in Deutschland unter den Vorzeichen von Klimawandel und Umsatzdruck, insbesondere kleinere Betriebe geraten zunehmend unter Existenzdruck und fordern stärkere Unterstützung der Politik (Quelle: FAZ).
- Die Süddeutsche berichtet, dass sich die EU-Agrarpolitik besonders im Hinblick auf Resilienz und Nachhaltigkeit orientieren müsse, da extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Trockenperioden in ganz Europa zunehmen und sich negativ auf die Ernten auswirken (Quelle: Süddeutsche).
- Auf Zeit online wird hervorgehoben, dass die Preise für Getreide trotz Ernteausfällen regional unterschiedlich reagieren, Landwirte aber mit höheren Produktionskosten und schwankender Nachfrage konfrontiert sind, was die Planungssicherheit erschwert (Quelle: Zeit).
Redaktion poppress.de, gkleber
Kommentare