Die Debatte um eine Reform der Apothekenbetriebsführung spaltet aktuell Politiker und Berufsverbände. Während das Bundesgesundheitsministerium argumentiert, dass die neuen Regelungen Personalengpässe in ländlichen Regionen auffangen könnten, warnen Apothekerverbände wie die ABDA eindringlich vor Qualitätsverlusten bei der Arzneimittelversorgung. In vergleichbaren europäischen Ländern gelten zum Teil unterschiedliche Regelungen – so dürfen beispielsweise in Großbritannien und Norwegen Pharmatechniker unter bestimmten Voraussetzungen Apotheken leiten. Die Diskussion wird auch von Patientenvertretern aufmerksam verfolgt, die sowohl die Versorgungssicherheit als auch den Beratungsstandard im Blick behalten. Aktuelle Umfragen unter Apothekern offenbaren eine deutliche Skepsis gegenüber den vorgeschlagenen Lockerungen, verbunden mit Befürchtungen eines weiteren Attraktivitätsverlustes des Berufsfelds.