Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, hat den deutschen Regierungssprecher Steffen Hebestreit im Zusammenhang mit dem Eklat auf der Pressekonferenz des Bundeskanzlers mit Präsidenten von Palästina Mahmud Abbas attackiert.

Dem „Spiegel“ sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, der Kanzler müsse immer damit rechnen, dass der Gast auf einer Pressekonferenz plötzlich eine solche Unsäglichkeit von sich geben würde und sollte darauf selbstverständlich unmissverständlich und umgehend reagieren.

Die Kritik richte sich jedoch besonders an Steffen Hebestreit als Pressesprecher. Es sei politisch instinktlos, dass die Konferenz geschlossen werde, bevor der Kanzler überhaupt Atem holen konnte, fügte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag hinzu.

Weiter sagte Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dass sich Steffen Hebestreit Journalist und Kommunikationsmanager nenne. Unter diesen Umständen hätte er die Konferenz unter allen Umständen weiterlaufen lassen müssen. Damit habe er seinem Chef sowie der Bundesrepublik einen „Bärendienst“ erwiesen. Es müsse die Frage gestellt werden, ob Steffen Hebestreit der richtige Mann an seinem Platz sei.

Am Dienstag hatte Mahmud Abbas in Berlin, an einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Bundeskanzler Olaf Scholz, Israel den vielfachen Holocaust an der Bevölkerung von Palästina vorgeworfen und sagte, seit 1947 bis zum heutigen Tag habe Israel in 50 Orten in Palästina 50 Massaker begangen und hat hinzugefügt: 50 Massaker, 50 Holocausts. Die Äußerungen wurden von Bundeskanzler Olaf Scholz erst nachträglich mit aller Schärfe zurückgewiesen. Die Pressekonferenz im Kanzleramt wurde vom Regierungssprecher Steffen Hebestreit beendet, direkt nach der Äußerung von Mahmud Abbas.

Olaf Scholz hat für den Vorfall auch Kritik vom Zentralrat der Juden bekommen. Josef Schuster, Zentralratspräsident, sagte gegenüber dem „Tagesspiegel“ für die Ausgabe am Donnerstag, dass es ohne Frage ein Fehler gewesen sei. Dies mit dem Blick darauf, dass der Bundeskanzler Olaf Scholz Mahmud Abbas nicht direkt widersprochen und ihm im Nachgang sogar noch die Hand gegeben habe. Vom Bundeskanzler hätte er sich eine klarere Haltung gewünscht. Unabhängig davon, ob es sich dabei um einen Präsidenten oder in einem Bus um den Sitznachbarn handle, müsse der Verharmlosung oder Leugnung der Schoah zu jeder Zeit energisch entgegengetreten werden.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile