Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hat angekündigt, Grönland gegen die Bestrebungen Donald Trumps zu verteidigen.
Frederiksen erklärte gegenüber dem „SPIEGEL“, dass sie sich stärker für Grönland einsetze, als dies je ein dänischer Politiker vor ihr tat. Dabei räumte sie ein, dass die Bewohner der Insel gern mit mehreren Partnern zusammenarbeiten wollen. Zugleich wies sie auf die Äußerungen des grönländischen Premiers hin. Er erklärte, dass die Insulaner kein Teil der USA werden wollen.?
Mette Frederiksen sieht in der kolonialen Geschichte von Grönland eine rein dänische Angelegenheit.
Die dänische Premierministerin äußerte sich im Interview mit dem „SPIEGEL“ auch zum Handelsstreit zwischen der Europäischen Union und den USA. Sie machte deutlich, dass Europa auf Trumps Maßnahmen reagieren würde. Der konkreten Frage, ob Dänemark den Export der im nordeuropäischen Land entwickelten Abnehmspritze Ozepic blockieren werde, wich Frederiksen aus. Es gäbe viele Möglichkeiten, um sich zu wehren.?
Vom neuen deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz erwartet die dänische Regierungschefin Führung. Sie äußerte Sympathien für ihn und meinte, Merz habe eine klare Vorstellung von Europa. Dabei machte Mette Frederiksen deutlich, dass für einen stärkeren Kontinent ein starkes Deutschland unerlässlich ist. Sie könne sich verschiedene gemeinsame Projekte vorstellen, etwa den Ausbau der erneuerbaren Energien in den Gewässern beider Länder. Zudem sei nicht ausgeschlossen, dass Dänemark Aufträge für den Bau von Militärschiffen an deutsche Werften vergibt.
Ferner begründete Mette Frederiksen ihre Kritik am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dieser wurde nach ihrer Einschätzung einst zum Schutz von Minderheitenrechten geschaffen. Heute muss jedoch häufig die Mehrheit geschützt werden. Kein Menschenrecht erlaubt es, aus Afghanistan zu kommen, um schwere Straftaten wie eine Vergewaltigung oder einen Mord zu begehen. Bei Personen, die sich schweren Verbrechen schuldig gemacht haben, müssen wir das Recht haben, diese Menschen auszuweisen, meinte die dänische Ministerpräsidentin gegenüber dem „SPIEGEL“.
Redaktion poppress.de, berufstouri
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