US-Präsident Trump hat die Erhöhung von Zöllen auf chinesische Produkte erneut aufgeschoben.
Donald Trump gab auf seinem Kurznachrichtendienst Truth Social bekannt, dass er ein Dekret unterzeichnet hat, um die bestehenden China-Zölle für weitere 90 Tage auszusetzen. Diese Entscheidung traf er kurz vor Ablauf der Frist, nach der die Abgaben auf chinesische Importe von 30 auf 54 Prozent und die Gegenzölle auf US-Produkte von zehn auf 34 Prozent gestiegen wären. Auch China bestätigte die dreimonatige Verlängerung in einer offiziellen gemeinsamen Mitteilung. Dies geschah im Kontext der von Trump verhängten wechselseitigen Zölle gegenüber verschiedenen Handelspartnern, die das US-Zollniveau auf ein historisch hohes Maß gehoben haben. Das Weiße Haus erklärte dazu, die Handelsgespräche mit China seien produktiv verlaufen, Trump ergänzte: „Wir haben ein gutes Verhältnis zu China.“
Trump setzt die geplante Erhöhung der US-Zölle auf Waren aus China um 90 Tage aus, um den Handelsgesprächen mehr Zeit zu geben. Sollte kein Durchbruch gelingen, drohen erhebliche Erhöhungen der beidseitigen Zölle, die vor allem Elektrogeräte, Textilien und Maschinen betreffen könnten. Hintergrund ist der langfristige Handelsstreit zwischen den USA und China, der unter anderem Fragen nach fairem Wettbewerb, Technologietransfer und geistigem Eigentum umfasst.
Aktuell wird berichtet, dass es trotz der Pause weiterhin zu Spannungen im Technologiesektor kommt, insbesondere bezüglich Halbleitern und künstlicher Intelligenz, wo die USA Exportkontrollen verschärfen und China eigene Gegenmaßnahmen erwägt. Darüber hinaus stehen die Weltwirtschaft und globale Lieferketten angesichts möglicher Eskalationen unter genauer Beobachtung, wobei Experten vor erheblichen ökonomischen Verwerfungen warnen, sollte es zu einem Zollkrieg kommen. Chinas Regierung fordert indes mehr Verlässlichkeit und Stabilität in den Handelsbeziehungen, auch angesichts einer sich abschwächenden Wirtschaft im Inland und weltweit.
- Ein aktueller Artikel der Süddeutschen Zeitung analysiert die Auswirkungen der verzögerten Zollerhöhungen auf die globalen Lieferketten und merkt an, dass viele US-Unternehmen bislang größere Warenbestände angelegt haben, um möglichen Preissteigerungen zuvorzukommen. Die Autor:innen weisen auf verstärkte Unsicherheit in den internationalen Märkten hin und warnen vor negativen Folgen für Verbraucherpreise und Wirtschaftswachstum. Auch die Beziehungen zwischen den USA und der EU könnten durch Trumps Strategie unter Druck geraten. Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Die Zeit stellt in ihrem Beitrag heraus, dass sowohl amerikanische als auch chinesische Industrieverbände auf eine nachhaltige Beilegung des Handelskonflikts dringen. Die Analysen beschreiben, wie neue Zollerhöhungen Arbeitsplätze auf beiden Seiten gefährden und multilaterale Handelsbeziehungen weiter belasten können. Zudem wertet ‚Die Zeit‘ die jüngsten Statements hochrangiger Regierungsvertreter beider Länder als vorsichtige Annäherung, bleibt jedoch skeptisch gegenüber einer raschen Lösung. Quelle: Die Zeit
- Der Spiegel veröffentlicht eine umfassende Einschätzung möglicher Szenarien nach Ablauf der Frist und berichtet, dass Beobachter*innen zwar kurzfristig von einer Entspannung ausgehen, aber langfristig eine Verschärfung der Handelskonflikte erwarten. Besonders diskutiert werden die strategischen Ziele der US-Regierung und deren Auswirkungen auf den internationalen Technologiewettbewerb und die Investitionsströme. Analysten heben hervor, dass nicht nur die USA und China, sondern auch Entwicklungsländer und europäische Staaten mit den Folgen neuer Handelsbarrieren zu kämpfen hätten. Quelle: Der Spiegel
Redaktion poppress.de, kgause
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