Eine aktuelle Biografie über Xi Jinpings Vater, Xi Zhongxun, beleuchtet die schwierigen Kindheitsjahre des heutigen chinesischen Präsidenten.
Laut Autor Joseph Torigian griff Xi Zhongxun, wie viele Männer seiner Generation, auf strenge Erziehungsmethoden mit körperlichen Strafen zurück, um Disziplin in seiner Familie sicherzustellen. Der ehemalige Vizepremier Chinas legte großen Wert darauf, dass seine Kinder trotz ihrer privilegierten Stellung keine Sonderbehandlung erhielten. Eine erinnerungswürdige Anekdote zeigt, wie Xi Jinping und sein Bruder nachts zum wiederholten Bad ins Wasser des Vaters geweckt wurden, da es als verschwenderisch galt, das Wasser nur einmal zu verwenden. Die Widerstandsfähigkeit, die Xi Jinping in diesen Jahren erlernte, spiegelt sich heute in seiner politischen Haltung wider. Besonders prägend war für Xi die öffentliche Demütigung während der Kulturrevolution, als sein Vater als Verräter dargestellt und er selbst an der Parteihochschule aufs Podium gezwungen wurde. Trotz des Leids, das ihm und seiner Familie durch die Partei widerfuhr, hält Xi Jinping ihr bis heute die Treue, unterscheidet sich aber durch seine autoritären Prinzipien von seinem nach der Rehabilitierung als liberal empfundenen Vater. Ein chinesischer Intellektueller bringt es auf den Punkt: Xi Jinping sei ’nicht der Sohn von Xi Zhongxun, sondern der Enkel von Mao Zedong.‘
Die neue Biografie ‚The Party’s Interests Come First‘ von Joseph Torigian bietet tiefgehende Einblicke in Xi Jinpings Kindheit mit einem strengen Vater und seine prägenden Erfahrungen während der Kulturrevolution. Der biografische Ansatz erklärt, wie die familiären Entbehrungen und politischen Repressionen nachhaltige Spuren in Xis politischer Laufbahn hinterlassen haben. Aktuelle Recherchen belegen, dass Xi Jinpings autoritärer Führungsstil global immer wieder für Diskussionen sorgt, insbesondere im Kontext der zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und westlichen Staaten, den jüngsten Handelsstreitigkeiten und der Kontrolle über digitale Räume und oppositionelle Stimmen in China. Darüber hinaus wird Xis Biografie auch im Zusammenhang mit aktuellen innenpolitischen Herausforderungen in China gesehen, etwa der wirtschaftlichen Abkühlung, der Überwachung der Bevölkerung und dem restriktiven Umgang mit ethnischen Minderheiten wie den Uiguren. Internationale Medien betonen den Widerspruch zwischen Chinas wirtschaftlichem Aufstieg und Xis zunehmend repressivem Regierungsstil, der auf seine von Härte, Pflichterfüllung und Loyalität stark geprägte Biografie zurückgeht.
- 1. Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet in einem aktuellen Artikel Xis Machtkonsolidierung und die Auswirkungen auf die chinesische Gesellschaft, wobei besonders der wachsende Überwachungsstaat, die Zensur und die Unterdrückung abweichender Stimmen hervorgehoben werden. Insbesondere wird die stetige Verschärfung der Kontrolle über die Medien und das Bildungssystem analysiert, was laut Experten auf Xis persönliche Erfahrungen mit öffentlicher Demütigung und Misstrauen in seiner Kindheit zurückzuführen ist. Die Berichterstattung zeigt außerdem die Herausforderung für westliche Demokratien im Umgang mit einem zunehmend selbstbewussten und autokratisch geführten China. Quelle: Süddeutsche Zeitung
- 2. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung diskutiert die internationalen Reaktionen auf Xis Führungsstil und dessen biografische Wurzeln, insbesondere im Zusammenhang mit Chinas Rolle im Taiwan-Konflikt und den Beziehungen zu den USA. Die Analyse zeigt, dass Xis Blick auf Loyalität und Disziplin maßgeblich durch familiäre Prägung und politische Sozialisation beeinflusst wurde, was auch in der Außenpolitik zu einer kompromisslosen Linie führt. Die Kommentatoren warnen vor einer weiteren Eskalation, sollten westliche Staaten weiter auf Konfrontationskurs bleiben. Quelle: FAZ
- 3. Der Spiegel hebt in einem ausführlichen Bericht die persönlichen Opfer und Entbehrungen während der Kulturrevolution hervor, die nicht nur Xi, sondern auch andere Parteikaderfamilien prägten. Der Artikel verfolgt, wie diese Erlebnisse zu einer tiefen Ablehnung von Chaos und Unsicherheit bei Xi beitrugen und seine Vorliebe für Kontrolle und Stabilität im Staatsapparat erklären. Zudem wird darauf eingegangen, wie Xis Politik der ’nationalen Wiederbelebung‘ eng mit seiner eigenen Geschichte verknüpft ist. Quelle: Der Spiegel
Redaktion poppress.de, kgause
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