Die deutschen Unternehmen der Automotiv-Branche signalisieren ihre Mitarbeit bei den Klimazielen der EU-Kommission.

Die Unternehmen der Automotiv-Branche sind nach Informationen des „Spiegels“ bereit, ihren grundsätzlichen Widerstand gegen die ambitionierten Klimaziele der EU-Kommission aufzugeben. Bis November wollen Vertreter der Autokonzerne und der Zulieferer sich auf eine gemeinsame Linie einigen und die Eckpunkte einer Kooperation festlegen.
Der Verband der Automobilindustrie bekennt sich in dem Positionspapier grundsätzlich zur Notwendigkeit einer Verkehrswende. Der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft ist ein zentrales gesellschaftliches Ziel der kommenden Jahrzehnte. Die Initiativen der EU-Kommission innerhalb des „Green Deals“ haben deshalb unsere volle Unterstützung, heißt es in dem Papier. Die deutsche Automobilindustrie hat den Transformationsprozess auf dem Mobilitätssektor eingeleitet und arbeitet an den Zukunftslösungen wie E-Mobility und intelligentem Fahren.
Die Unternehmen allein werden die Transformation nicht gestalten können. Der Umbau der Unternehmen und die Veränderungen in der Arbeitswelt und die notwendigen Qualifikationen für die Belegschaften benötigen eine systematische und entschlossene staatliche Unterstützung. Aus den Reihen der besonders von der Umstrukturierung betroffenen Zulieferbetriebe kommt Kritik an einer einseitigen Konzentration auf die Elektromobilität. Deshalb hat der Bundesverband die Forderung nach einer Unterstützung alternativer Antriebe wie Wasserstoff oder die Produktion synthetischer Kraftstoffe in sein Positionspapier aufgenommen. Der Bundesverband sieht derzeit eines der Hauptprobleme bei der Realisierung in der fehlenden Infrastruktur. Die EU und die Bundesregierung müssen erhebliche Mittel für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur einsetzen, damit die E-Mobility zum Standard wird. Gerade auf dem Sektor des Gütertransports fordert der Verband weitere Sofortmaßnahmen. Das Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung hat in einer Studie zu Elektrifizierung des Gütertransports ein Netz von 260 Ladestationen an deutschen Autobahnen mit insgesamt 1.200 Ladepunkten vorgeschlagen. Nur wenn solche Pläne zeitnah umgesetzt werden, sind die gesetzlichen Vorgaben bei Nutzfahrzeugen einzuhalten, warnt die Automobilindustrie. Bis zum Jahr 2030 müssen die LKW-Flotten der Hersteller den CO2-Ausstoß laut Klimaplan der EU auf 70 Prozent des heutigen Werts beschränken.

Redaktion poppress.de, NeoMatrix