Auch im „Corona-Jahr“ 2020 sind die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland weiter angestiegen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI).

Die Postbank, die der Auftraggeber der Studie der Hamburger Forscher war, gab in einer Erklärung bekannt, in über 94 Prozent der deutschen kreisfreien Städte und Landkreise hätten sich Wohnimmobilien im Laufe des vergangenen Jahres verteuert. Im Durchschnitt der gesamten Republik betrug die Zunahme bei den Preisen für Eigentumswohnungen im Bestand im Vergleich zum Vorjahr bei inflationsbereinigten 9,6 Prozent. Der Anstieg hat sich somit gegenüber 2019 sogar beschleunigt.

Weiter stellte die Postbank fest, der bestimmende Faktor bei der Preisentwicklung sei das Zusammenspiel aus niedrigen Zinsen und einer hohen Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot auf dem Immobilienmarkt gewesen.

Führend bei den Preisen bleibt unverändert die bayerische Landeshauptstadt. Nirgendwo sonst in der Republik ist ein Quadratmeter Wohnraum so teuer wie in München, wo er im Schnitt 8.613 Euro kostet. Gegenüber dem Vorjahr müssen Käufer für eine Eigentumswohnung 6,1 Prozent mehr zahlen.

Auf Platz zwei der deutschen Großstädte folgt Frankfurt am Main. Hier schlägt ein Quadratmeter Wohnraum mit 6.050 Euro zu Buche. Knapp auf Platz drei liegt Hamburg, wo 5.569 Euro pro Quadratmeter gefordert werden. Abgeschlagen auf dem vierten Platz kommt Berlin, wo der Quadratmeter 4.973 Euro kostet.

Grundsätzlich kommt das HWWI in der Studie zu dem Ergebnis, dass es 2020 in allen deutschen Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern zu deutlichen Wertsteigerungen bei den Wohnimmobilien kam. Im Schnitt stiegen die Preise um neun Prozent. In Mönchengladbach, Kaiserslautern und Halle (Saale) betrug die Steigerung gar mehr als 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bei den Landkreisen gilt, dass der teuerste Wohnraum fast ausschließlich im Süden Deutschlands angeboten wird. Ganze neun Landkreise in der Top Ten der Preise befinden sich in Bayern. Die einzige Ausnahme – und der teuerste Landkreis der Republik – liegt hingegen nicht im Freistaat, sondern im hohen Norden des Landes, in Nordfriesland. Dort wurden im letzten Jahr durchschnittlich 6.796 Euro für einen Quadratmeter verlangt.

Redaktion poppress.de, A-1010413