Kulturstaatsminister Wolfram Weimer äußert Besorgnis über die wachsenden Bedrohungen der Kultur in Deutschland.
Weimer erklärte in der ‚Rheinischen Post‘, dass der Kulturbereich sowohl von rechts- als auch von linksgerichteten Kräften unter Druck gesetzt wird. Der aktuelle globale Zeitgeist trage zu einer Bewegung bei, die leider gegen die Freiheit gerichtet sei. Es gebe autoritäre Tendenzen aus verschiedenen Richtungen, einschließlich rechter, linker, islamistischer Einflüsse sowie von Diktaturen wie China und Russland, so der Kulturstaatsminister. Diese Entwicklungen beeinflussen den öffentlichen Diskurs erheblich. Die liberale Gesellschaft müsse den Raum für mittige Diskussionen bewahren, was eng mit der Kulturpolitik verknüpft sei. Weimer betont: ‚Wir werden das nicht hinnehmen.‘ Besonders besorgniserregend sei der Anstieg des Antisemitismus im Kulturbereich, ein Phänomen, das sich auch in der breiteren Gesellschaft zeige. Antisemitismus dürfe in Deutschland keinen Platz finden, was einen zentralen Punkt seiner kulturpolitischen Überzeugung darstelle, so Weimer.
Laut einer Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2023 hat sich die Zahl antisemitischer Vorfälle in Deutschland in den letzten Jahren erhöht, was auch Auswirkungen auf den Kulturbereich hat. Diese Entwicklung wird durch die Verbreitung von Verschwörungstheorien und die Anonymität im Internet begünstigt. Zudem wird der Kulturbetrieb zunehmend durch Diskussionen über Cancel Culture und Identitätspolitik beeinflusst, die oft kontroverse Debatten über Kunstfreiheit und Zensur auslösen. In diesem Klima ist es für kulturelle Institutionen wichtig, Räume für offene und respektvolle Diskussionen zu schaffen und gegen Intoleranz Stellung zu beziehen.
Redaktion poppress.de, kgause
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