Das Justizministerium Bremen hat einen Vorschlag gemacht, wie möglicher Geldwäsche im professionellen Fußball künftig mit härteren Regeln begegnet werden könnte.

Die Reform des deutschen Geldwäschegesetzes ist seit einiger Zeit in vollem Gange. Auch der Profifußball könnte davon betroffen sein. Wie aus der Freitagsausgabe des „Handelsblatt” hervorgeht, berät die Justizministerkonferenz der Länder über einen Vorschlag aus Bremen, der die Ausweitung von Meldepflichten im Geldwäschegesetz vorsieht. Demnach müssten dann auch Vereine und Spielervermittler ihre Einnahmen auf illegale Vorkommnisse prüfen.

Bundesligafußballvereine sollen dazu verpflichtet werden, Verdachtsfälle von Geldflüssen aus möglichen Straftaten zu melden. Die Clubs müssten die Herkunft von Geldern dann genau prüfen und dokumentieren. Die Bremer Justizsenatorin Claudia Schilling (SPD), gleichzeitig Vorsitzende der Justizministerkonferenz, verwies auf die hohe Anfälligkeit des Profifußballs, von kriminellen Machenschaften betroffen zu sein. Immer wieder auftretende Fälle von Bestechung und Korruption, sowie „Geld aus ominösen Quellen” zeigten dies deutlich.

Experten im Bund sehen das ähnlich. SPD-Bundestagsfraktionsmitglied Johannes Fechner bestätigte gegenüber dem „Handelsblatt”, es werde geprüft, ob Vereine im Profifußball eigentlich dieselben Pflichten wie zum Beispiel Anwälte und Banken bräuchten. Fechner hält es für angebracht, Vereine mit einer Meldepflicht zu belegen, wenn diese merken, dass illegale Gelder fließen. Die SPD-Fraktion werde die Einführung solcher Pflichten im Rahmen der Beratungen zum Geldwäschegesetz vorschlagen.

Die EU-Kommission warnt regelmäßig vor finanziellen Verfehlungen im professionellen Fußball. Geldströme beim Spieleraustausch seien oft undurchsichtig. Bei Spielerberatern würden fragwürdige Gehälter auffallen. Das Exekutivorgan der Europäischen Union forderte unlängst eine stärkere Abwehr gegen Geldwäsche im Profifußball durch die Mitgliedsländer. Ein solider Rechtsrahmen sei im Zuge der Ergebnisse der globalen Arbeitsgruppe „Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung” bereits geschaffen worden.

Redaktion poppress.de, Kindskopf