Die Alternative für Deutschland (AfD) plant, nach der Sommerpause des Parlaments einen Antrag zur Wiedereinführung der Wehrpflicht im Bundestag vorzulegen.

Wie der ‚Spiegel‘ berichtet, plant die AfD die Wehrpflicht, die seit 2011 ausgesetzt ist, zu reaktivieren. Rüdiger Lucassen, verteidigungspolitischer Sprecher der AfD, äußerte, dass die Wiedereinführung bei der Jugend vermutlich nicht auf große Zustimmung stoßen werde, sie jedoch essentiell sei, um die Verteidigungsbereitschaft Deutschlands zu sichern. Innerhalb der Partei wurde intensiv über diese Forderung debattiert, insbesondere in den östlichen Landesverbänden, die die AfD als ‚Friedenspartei‘ positionieren wollen. Der Vorsitzende der AfD Thüringen, Björn Höcke, lehnte im März auf der Plattform X eine Wehrpflicht in der aktuellen gesellschaftlichen Situation ab. Ulrich Siegmund, Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag Sachsen-Anhalt, betonte, dass die Bundeswehr als Verteidigungsstreitmacht gestärkt werden sollte, ohne neue Konflikte zu provozieren. Der Antrag soll voraussichtlich im September im Bundestag eingereicht werden.

Die Wiedereinführung der Wehrpflicht ist ein umstrittenes Thema in Deutschland, das sowohl politische als auch gesellschaftliche Diskussionen entfacht. Die Wehrpflicht wurde ursprünglich 1956 eingeführt und 2011 ausgesetzt, um die Bundeswehr zu einer modernen Freiwilligenarmee umzugestalten. Kritiker der Wiedereinführung argumentieren, dass eine Zwangsrekrutierung nicht mehr zeitgemäß sei und die Bundeswehr effizienter durch professionelle Freiwillige gestärkt werden könne. Befürworter hingegen sehen in der Wehrpflicht eine Möglichkeit, die gesellschaftliche Kohäsion zu stärken und die Verteidigungsfähigkeit zu verbessern. Die aktuelle geopolitische Lage und die wachsenden sicherheitspolitischen Herausforderungen könnten den Diskurs über die Wehrpflicht weiter anheizen.

Redaktion poppress.de, gkleber