In einem öffentlichen Appell an Kanzler Friedrich Merz drängen die Eltern des in Gaza festgehaltenen Deutsch-Israelis Itay Chen auf verstärkte Bemühungen Deutschlands zur Befreiung der Geiseln.
Die Bundesregierung hat kürzlich ein Teil-Waffenembargo gegen Israel beschlossen, worauf die Familie von Itay Chen irritiert und enttäuscht reagiert. In ihrem Brief, über den die ‚Bild‘ berichtet, kritisieren die Eltern, dass dieser Schritt die Rettung der insgesamt sieben deutschen Geiseln im Gazastreifen erschwere. Ihr Sohn, ein damals 19-jähriger Enkel von Holocaust-Überlebenden, wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas getötet und entführt. Sie werfen der deutschen Regierung vor, sich nicht ausreichend an den internationalen Verhandlungen für die Geiselfreilassung zu beteiligen und verlangen, dass Deutschland ebenso wie die USA und Frankreich mehr Druck auf Staaten wie Katar, Ägypten und die Türkei ausübt, die als Unterstützer oder Vermittler im Konflikt gelten. Nach Ansicht der Eltern entsteht durch zu geringe öffentliche Aufmerksamkeit und politische Zurückhaltung der Eindruck, deutsche Bürger könnten leichter Opfer terroristischer Gruppen werden. Sie appellieren an Merz, alles Mögliche für die Befreiung der Geiseln zu tun, insbesondere angesichts der zeitweise ausgesetzten Rüstungslieferungen aufgrund der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen.
Seit fast zwei Jahren befindet sich Itay Chen, ein deutsch-israelischer Staatsbürger, als Geisel der Hamas im Gazastreifen. Seine Eltern fordern in einem offenen Brief an Friedrich Merz mehr Engagement und drängen darauf, sich stärker an internationalen Verhandlungen zu beteiligen, politisch und diplomatisch Druck auf Vermittlerstaaten wie Katar, Ägypten oder die Türkei auszuüben sowie die deutsche Öffentlichkeit für das Schicksal der Geiseln zu sensibilisieren. Aktualisierte Informationen zeigen, dass weiterhin etwa 50 Geiseln in Gaza festgehalten werden und in Deutschland kontrovers über die jüngsten Rüstungsexport-Entscheidungen diskutiert wird.
Ergänzend: International wächst der Druck auf Vermittlerstaaten wie Katar, die Zivilgesellschaft in Deutschland thematisiert verstärkt die Lage der Geiseln und auch Hilfsorganisationen und betroffene Familien organisieren Mahnwachen und Demonstrationen. Die Bundesregierung begründete das Waffenembargo mit der neuen Lage im Gazastreifen, betonte aber zugleich, dass man sich für die Freilassung der Geiseln sowohl öffentlich als auch vertraulich einsetze. Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass die politischen Spannungen um Rüstungsexporte nicht auf Kosten der betroffenen Familien in Geiselhaft ausgetragen werden sollten.
- Im taz-Artikel wird auf die weiterhin sehr schwierige Situation der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln eingegangen. Die deutsche Öffentlichkeit diskutiert dabei kritisch die Rolle von Regierung und Zivilgesellschaft, wobei mehrfach gefordert wird, diplomatische Initiativen in enger Abstimmung mit internationalen Partnern wie den USA zu ergreifen. Auch auf Protestaktionen von Angehörigen wird hingewiesen. Quelle: taz
- Die Süddeutsche Zeitung analysiert die Folgen des deutschen Rüstungsexport-Stopps nach Israel und beschreibt die dadurch ausgelösten diplomatischen Spannungen sowohl mit Israel als auch innerhalb der EU. Ein Fokus liegt auf den Erwartungen der israelischen Regierung an europäische Partner in der Geiselfrage und den Forderungen der betroffenen Familien nach mehr Transparenz und Engagement. Die Debatte um die Rolle Deutschlands in den Verhandlungen wird weiterhin engagiert geführt. Quelle: Süddeutsche Zeitung
- Die FAZ beleuchtet die politischen Hintergründe des offenen Briefes und hebt die Symbolkraft der Aktion hervor. Es wird darüber berichtet, wie europäische Staaten ihre Diplomatie angesichts des Nahostkonflikts koordinieren und wie die Bundesregierung zwischen humanitären Verpflichtungen und außenpolitischen Interessen abwägt. Außerdem wird die zunehmende Politisierung der Geiselthematik in der deutschen Innenpolitik thematisiert. Quelle: FAZ
Redaktion poppress.de, kgause
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