Union beansprucht Bundespräsidentschaft nach Steinmeier

Innerhalb der CDU mehrt sich die Forderung, nach Frank-Walter Steinmeiers Amtszeit den nächsten Bundespräsidenten aus den eigenen Reihen zu stellen.

28.09.25 07:02 Uhr | 499 mal gelesen

Sebastian Lechner, CDU-Landeschef in Niedersachsen, erklärte dem 'Tagesspiegel', nach zwei Perioden von Frank-Walter Steinmeier sei es Zeit für einen Wechsel an der Spitze im Schloss Bellevue. Die Union verfüge über qualifizierte Persönlichkeiten, die die nötige Integrität, Erfahrung und Glaubwürdigkeit für das Amt mitbrächten – darunter auch erstmals geeignete Frauen. Manuel Hagel, CDU-Chef in Baden-Württemberg, betonte, angesichts der voraussichtlichen Mehrheitsverhältnisse bei der Bundesversammlung 2027 sei die Union in der Verantwortung, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das höchste Staatsamt vorzuschlagen, der die gesellschaftliche Mitte repräsentiere. Hagel äußerte dabei indirekte Kritik an Steinmeier und betonte, der oder die nächste Bundespräsident*in müsse das Amt prägen und mit Integrität, Charisma und inhaltlicher Tiefe führen. Neben anderen CDU-Vertretern betonte auch Gordon Schnieder, Vorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz, es sei an der Zeit, dass wieder ein Kandidat oder eine Kandidatin der Union ins Amt gewählt werde. Auch Funktionäre aus Mecklenburg-Vorpommern und dem Arbeitnehmerflügel CDA pflichteten bei.

Die Forderungen aus der CDU, nach Ablauf von Steinmeiers zweiter Amtszeit einen eigenen Kandidaten für das Bundespräsidentenamt ins Rennen zu schicken, nehmen an Fahrt auf. Es wird sowohl der inhaltliche Anspruch der Union als stärkste Kraft als auch der Wunsch nach einer Frau für das Amt hervorgehoben. Diskutiert wird weiterhin die Rolle des Bundespräsidenten als integrative Figur und Orientierungsgeber in schwierigen Zeiten – neben parteipolitischem Kalkül steht immer wieder die persönliche Eignung im Mittelpunkt. Laut aktuellen Medienberichten und Analysen gewinnt die Nachfolgedebatte an Dynamik, insbesondere vor dem Hintergrund der bevorstehenden Bundestagswahl 2025 und einem wachsenden Wettbewerbsdruck auf dem politischen Parkett. Im Fokus steht dabei auch die nötige Zustimmung der Grünen und Sozialdemokraten, ohne deren Stimmen in der Bundesversammlung eine Wahl schwierig wäre. Während die CDU das Argument der größten Fraktion betont, haben politische Beobachter darauf hingewiesen, dass Persönlichkeit und breite Akzeptanz im Bundestag vermutlich gewichtiger sind als reine Fraktionsstärke.

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