Strabag-Manager fordert Beschleunigung von Bauverfahren durch Bürokratieabbau

Jörg Rösler vom Baukonzern Strabag sieht in komplizierten Verwaltungsprozessen große Hindernisse für den Wohn- und Straßenbau.

28.09.25 00:02 Uhr | 408 mal gelesen

Jörg Rösler, Vorstand bei Strabag, beklagt im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass das von Bundeskanzler Scholz als 'Monster' bezeichnete Bürokratieproblem die Realität im Bauwesen ist. So müssten selbst bei eindeutig notwendigen Projekten wie dem Austausch maroder Brücken ständig neue Planfeststellungsverfahren durchlaufen werden, was aus Rösler Sicht unnötig und zeitaufwendig ist. Auch zahlreiche Einspruchsrechte von Bürgern und Verbänden sowie fragmentierte Digitalisierungsbemühungen der Bundesländer schultern Bauprojekte mit unnötigem Aufwand und Kosten. Rösler betont, dass ein großer Teil der Gesamtdauer von Infrastrukturprojekten auf die Genehmigungs- und nicht die Bauphase entfällt und fordert deshalb durchgreifende Reformen zur Prozessbeschleunigung in Deutschland.

Rösler hebt die enorme Bedeutung einer Entbürokratisierung insbesondere für den zügigen Ausbau der Infrastruktur, wie Straßen und Brücken, hervor. Ein zentrales Hindernis sieht er in den verschiedenen Regelungen der Bundesländer und darin, dass erst wenige Kommunen digitale Genehmigungsverfahren nutzen. Studien und die aktuelle Debatte zeigen, dass Deutschland sogar im europäischen Vergleich bei Baugeschwindigkeit und Digitalverwaltung deutlich im Rückstand liegt. Jüngste Artikel auf taz.de und faz.net bestätigen zunehmend lautstarke Forderungen von Bauwirtschaft und Verbänden nach einem schnellen Abbau von Hürden in Planungs- und Genehmigungsprozessen. Auch gehen Experten davon aus, dass Modernisierungen der Verwaltung und bundesweite Standardisierung digitaler Bauanträge wesentliche Fortschritte bringen könnten.

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