Strabag-Manager fordert Beschleunigung von Bauverfahren durch Bürokratieabbau

Jörg Rösler vom Baukonzern Strabag sieht in komplizierten Verwaltungsprozessen große Hindernisse für den Wohn- und Straßenbau.

heute 00:02 Uhr | 172 mal gelesen

Jörg Rösler, Vorstand bei Strabag, beklagt im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass das von Bundeskanzler Scholz als 'Monster' bezeichnete Bürokratieproblem die Realität im Bauwesen ist. So müssten selbst bei eindeutig notwendigen Projekten wie dem Austausch maroder Brücken ständig neue Planfeststellungsverfahren durchlaufen werden, was aus Rösler Sicht unnötig und zeitaufwendig ist. Auch zahlreiche Einspruchsrechte von Bürgern und Verbänden sowie fragmentierte Digitalisierungsbemühungen der Bundesländer schultern Bauprojekte mit unnötigem Aufwand und Kosten. Rösler betont, dass ein großer Teil der Gesamtdauer von Infrastrukturprojekten auf die Genehmigungs- und nicht die Bauphase entfällt und fordert deshalb durchgreifende Reformen zur Prozessbeschleunigung in Deutschland.

Rösler hebt die enorme Bedeutung einer Entbürokratisierung insbesondere für den zügigen Ausbau der Infrastruktur, wie Straßen und Brücken, hervor. Ein zentrales Hindernis sieht er in den verschiedenen Regelungen der Bundesländer und darin, dass erst wenige Kommunen digitale Genehmigungsverfahren nutzen. Studien und die aktuelle Debatte zeigen, dass Deutschland sogar im europäischen Vergleich bei Baugeschwindigkeit und Digitalverwaltung deutlich im Rückstand liegt. Jüngste Artikel auf taz.de und faz.net bestätigen zunehmend lautstarke Forderungen von Bauwirtschaft und Verbänden nach einem schnellen Abbau von Hürden in Planungs- und Genehmigungsprozessen. Auch gehen Experten davon aus, dass Modernisierungen der Verwaltung und bundesweite Standardisierung digitaler Bauanträge wesentliche Fortschritte bringen könnten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Der Spiegel diskutiert in einem aktuellen Artikel die Herausforderungen im deutschen Wohnungsbau und die Forderungen von Bauunternehmen nach einer umfassenden Vereinfachung von Vorschriften, um den Wohnungsbau zu beschleunigen. Experten warnen zudem, dass ohne Bürokratieabbau und einheitliche digitale Abläufe viele Vorhaben weiter blockiert bleiben könnten. Die Branche drängt auf weniger formale Hürden und eine Reform des Bauplanungsrechts. (Quelle: Der Spiegel)

Die FAZ berichtet über die schleppende Digitalisierung kommunaler Bauanträge und weist darauf hin, dass verschiedene Bundesländer eigene Insellösungen verfolgen, was zu Ineffizienzen und Frustration bei Bauherren führt. Laut Experten könne ein koordinierter Ansatz auf Bundesebene zu spürbaren Beschleunigungen im Bausektor führen. Die FAZ hebt zudem hervor, dass Investitionen in die digitale Infrastruktur für mehr Transparenz und Planbarkeit sorgen könnten. (Quelle: FAZ)

Sueddeutsche.de beleuchtet aktuelle Proteste und Forderungen von Verbänden und Baufirmen nach einer Entlastung von Umfang und Komplexität der Verwaltungsvorgaben. In dem Artikel wird das Beispiel eines Brückenneubaus angeführt, bei dem die größten Verzögerungen auf lange Genehmigungsprozesse und unklare Zuständigkeiten zurückzuführen sind. Die Süddeutsche empfiehlt dringend einen Abbau der Bürokratie und mehr Einheitlichkeit bei digitalen Verfahren. (Quelle: Süddeutsche)

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