Orbáns Sichtweise auf das Verhältnis zwischen Russland und Europa bleibt ungewöhnlich offen und provozierend: Während viele westliche Regierungschefs vor einer möglichen Ausweitung des russischen Angriffskriegs warnen, sieht Orbán kein realistisches militärisches Bedrohungspotenzial Russlands gegenüber der EU oder NATO. Seiner Meinung nach sprechen sowohl Bevölkerungsgröße als auch die Militärstärke der EU-Staaten gegen einen erfolgreichen russischen Angriff. Allerdings teilt Orbán die Sorge, dass das Überschreiten roter Linien und der Versuch, Moskau auf dem Schlachtfeld zu besiegen, ein atomare Eskalation unter Umständen wahrscheinlicher machen können. In den letzten Tagen berichten verschiedene Nachrichtenportale über die unversöhnliche Haltung Ungarns hinsichtlich weiterer EU-Unterstützung für die Ukraine, die politische Debatte um Waffenlieferungen und das wachsende atomare Risiko bei einer Zuspitzung des Konflikts. Neue Recherchen unterstreichen, dass sich die westeuropäischen Staaten zunehmend auf Worst-Case-Szenarien vorbereiten, etwa durch Truppenbewegungen, Zivilschutzmaßnahmen und neue Verteidigungsinitiativen.