Union fordert Umwandlung des Ostbeauftragten in einen Beauftragten für strukturschwache Regionen

Sepp Müller (CDU) plädiert im Vorfeld des Tags der Deutschen Einheit für die Abschaffung der Funktion des Ostbeauftragten zugunsten eines bundesweiten Beauftragten für benachteiligte Regionen.

heute 00:19 Uhr | 158 mal gelesen

Sepp Müller, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, schlägt vor, die Rolle des Ostbeauftragten auf ganz Deutschland auszuweiten. Er betonte, dass insbesondere ländliche Gebiete im gesamten Bundesgebiet mehr politische Aufmerksamkeit benötigen und nicht nur der Osten Deutschlands im Fokus stehen sollte. Daher solle ein zukünftiger Beauftragter für strukturschwache Regionen neue Lösungen suchen, um z.B. Gesundheitsdienstleistungen und den öffentlichen Nahverkehr flächendeckend zu verbessern. Müller sieht darin die Chance, den Jahrestag der Wiedervereinigung als Ausgangspunkt für innovative Konzepte in ganz Deutschland zu verstehen. Trotz großer Fortschritte im Osten – sichtbar in Städten wie Leipzig oder Schwerin – warnte der CDU-Politiker davor, den Prozess stagnieren zu lassen. Die aktuelle Ostbeauftragte ist Elisabeth Kaiser (SPD), deren Amt im Bundesfinanzministerium angesiedelt ist.

Sepp Müller (CDU) regt an, das Amt des Ostbeauftragten in eine bundesweite Funktion für strukturschwache Regionen umzuwandeln, um gezielt nicht nur ostdeutsche, sondern alle benachteiligten Gebiete zu fördern. Diese Forderung kommt im Kontext der anhaltenden Diskussion, wie Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Deutschland geschaffen werden kann, was gerade vor dem Hintergrund neu aufkommender regionaler Disparitäten im Fokus steht. Aktuelle Debatten und Berichte aus Medien wie FAZ und Süddeutsche zeigen, dass viele strukturschwache Regionen mittlerweile auch im Westen Deutschlands liegen, was die Forderung nach einem umfassenderen Ansatz stützt. Zudem wird im Zusammenhang mit dem 35. Jahrestag der Einheit verstärkt darauf hingewiesen, dass die Herausforderungen im Osten zwar weiterhin bestehen, aber nicht mehr exklusiv für diese Regionen gelten und eine neue politische Schwerpunktsetzung notwendig erscheint. In der jüngsten Diskussion um den Bundeshaushalt und regionale Fördermittel betonen verschiedene Stimmen, dass Bund und Länder sich künftig auf die Stärkung aller benachteiligter Räume konzentrieren sollen, um soziale und wirtschaftliche Unterschiede nachhaltig zu reduzieren. Eine strukturpolitische Neuausrichtung, wie sie Müller fordert, wird daher zunehmend zur zentralen politischen Forderung über Parteigrenzen hinweg; sie gewinnt auch im Zusammenhang mit Innovationen beim öffentlichen Verkehr und der medizinischen Infrastruktur an Bedeutung.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die FAZ berichtet von der Debatte um den Ostbeauftragten und verweist darauf, dass die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Ost und West weiterhin nicht erreicht ist, viele Regionen im Westen aber mittlerweile ähnliche strukturelle Herausforderungen haben, was die Forderung nach einem Beauftragten für insgesamt benachteiligte Regionen nachvollziehbar macht (Quelle: FAZ).

Die Süddeutsche Zeitung analysiert aktuelle Förderprogramme für strukturschwache Gebiete deutschlandweit und sieht gerade angesichts des demografischen Wandels und wirtschaftlicher Disparitäten eine Notwendigkeit, Maßnahmen stärker auf alle Bundesländer auszudehnen und nicht mehr auf den historischen Ost-West-Gegensatz zu fokussieren (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Der Spiegel beschreibt die politischen Auseinandersetzungen um das Amt und berichtet ausführlich über Stimmen aus Ostdeutschland, die einerseits Erhalt und Ausbau einer spezifischen Ostbeauftragung fordern, andererseits aber die Notwendigkeit einer nationalen Perspektive für strukturschwache Regionen anerkennen (Quelle: Der Spiegel).

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