Rückgänge an den US-Börsen: KI-Spekulationen und Haushaltsstreit im Fokus

Am Donnerstag notierten die großen US-Börsen mit Verlusten. Der Dow Jones schloss bei 45.947 Punkten und gab damit 0,4 Prozent gegenüber dem Vortag nach.

25.09.25 22:51 Uhr | 70 mal gelesen

Kurz vor Handelsschluss notierte der S&P 500 rund 0,5 Prozent niedriger bei circa 6.605 Punkten, während der Nasdaq 100 bei etwa 24.397 Punkten ein Minus von 0,4 Prozent verzeichnete. Die Stimmung an den US-Märkten war von Unsicherheit geprägt: Bedenken bei der Fed über die Angemessenheit einer weiteren Zinssenkung, Diskussionen um eine mögliche Überbewertung im KI-Sektor und die wachsende Sorge vor einem Regierungs-Shutdown konnten Belastungseffekte erzeugen. Zur Schärfung des Problems trägt bei, dass Demokraten und Republikaner im Kongress nicht über konkrete Haushaltslösungen verhandeln. Laut Medienvorwürfen plant Präsident Donald Trump angeblich umfangreiche Kündigungen bei Bundesbehörden. Zudem sorgte die Einberufung hunderter hochrangiger Militärs durch Verteidigungsminister Pete Hegseth für Spekulationen über den Hintergrund dieses Treffens im Kontext des drohenden Shutdowns. Der Euro verlor gegenüber dem Dollar und notierte am Abend bei 1,1660 US-Dollar. Der Goldpreis stieg leicht auf 3.750 US-Dollar pro Feinunze; das entspricht 103,41 Euro pro Gramm. Öl der Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich auf 69,65 US-Dollar pro Barrel.

Die Volatilität der US-Börsen wird derzeit von mehreren Faktoren beeinflusst: Zum einen sorgt die Diskussion, ob der aktuelle Aufwärtstrend in KI-Aktien einer Überhitzung (Blasenbildung) gleicht, für Skepsis unter Investoren. Die politische Unsicherheit nimmt angesichts des möglichen Regierungsstillstands an Fahrt auf, besonders da die Gespräche zwischen Republikanern und Demokraten ins Stocken geraten sind. Ein möglicher Shutdown könnte Teile der Bundesverwaltung lahmlegen und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sowie die Bonität der USA haben. Die Federal Reserve bleibt vorsichtig mit Entscheidungen zu weiteren Zinssenkungen, was die Planbarkeit für Märkte erschwert. Parallel dazu steigt der Goldpreis als „sicherer Hafen“ leicht, während auch Ölpreise zulegen – beides Zeichen, dass Investoren Schutz vor Turbulenzen und Inflation suchen. Im Finanzsektor wird darüber hinaus debattiert, ob die großen Tech-Werte ihren hohen Bewertungen weiterhin gerecht werden können oder eine Korrektur bevorsteht. Derzeit schätzen Analysten die Wahrscheinlichkeit eines Regierungsstillstandes aufgrund fehlender parteiübergreifender Kompromissbereitschaft als hoch ein.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Das Magazin "Spiegel Online" berichtet, dass ein US-Shutdown insbesondere Bundesbedienstete und öffentliche Dienstleistungen betreffen würde, was bereits in der Vergangenheit zu Verzögerungen in staatlichen Prozessen und zu wirtschaftlicher Unsicherheit geführt hat. Die Unsicherheit rund um die Haushaltsdebatte bleibt erheblich und setzt Märkte unter Druck. Auch aktuelle Inflationsdaten und die Strategie der Federal Reserve werden kritisch verfolgt. (Quelle: Spiegel Online)

Die "Süddeutsche Zeitung" analysiert, dass die wachsende Sorge vor einer Blase bei Technologie- und KI-Aktien durch die starken Kursanstiege im vergangenen Jahr gerechtfertigt ist und einige Analysten explizit zur Vorsicht mahnen. Auch die Europäische Zentralbank beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, da eine abrupte Korrektur erhebliche Auswirkungen auf globale Märkte hätte. Die Diskrepanz zwischen Tech-Boom und realwirtschaftlicher Entwicklung wird immer größer. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)

Der "Deutschlandfunk" hebt hervor, dass der mögliche Shutdown zu Unterbrechungen im Sozial- und Gesundheitswesen führen und Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst gefährden könnte. Experten bewerten das Risiko für die Stabilität der US-Wirtschaft als signifikant und beobachten auch die Auswirkungen auf internationale Investoren. Die Politisierung des Haushaltsstreits gilt als ein Motor für weitere Unsicherheiten an den Märkten. (Quelle: Deutschland.de)

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