USA starten Militäreinsatz in unmittelbarer Umgebung

Amerikas Verteidigungsminister Pete Hegseth kündigt neue Militärmission direkt vor den eigenen Haustüren an.

heute 09:23 Uhr | 16 mal gelesen

Donnerstagabend, irgendwann an der Ostküste – Pete Hegseth tippt auf X, früher Twitter, fast beiläufig, aber mit Nachdruck. "Der Präsident hat sein Okay gegeben – das Pentagon setzt's um", schreibt er, und auch wenn er sich neuerdings martialisch als "Kriegsminister" bezeichnet, bleibt der Ton so nüchtern wie bedrohlich. "Operation Southern Spear" nennt sich das – ein Name, der nach Hollywood klingt und nach Ernstfall riecht. Zuständig sollen das Joint Task Force Southern Spear sowie das Southern Command sein. Die Absicht: Drogenhändler und -routen in Amerikas Hinterhof zu zerschlagen, das eigene Land gegen steigenden Rauschgifteinfluss abzuschirmen. Es seien, original Zitat, "unsere Nachbarn" und diese Nachbarschaft wolle verteidigt werden. Tatsächlich fliegen US-Militärflugzeuge und Schiffe seit einigen Wochen Angriffe auf Boote im Karibik- und Ostpazifikraum – mit Todesfolge, die Medien berichten von über 70 Opfern. Klar, dass das nicht überall auf Applaus stößt: Menschenrechtler, darunter der UN-Kommissar Volker Türk, sprechen offen von Rechtsbruch und dem Risiko, dass da "außergerichtliche Tötungen" offenbar billigend in Kauf genommen werden. Es bleibt also nicht nur bei politischem Säbelrasseln – die Auswirkungen sind real, und ehrlich gesagt, noch nicht einmal annähernd absehbar.

Die US-Regierung hat eine spezielle Militäroperation unter dem Namen "Operation Southern Spear" gestartet, die vor allem auf den Kampf gegen den Drogenschmuggel entlang der US-Grenzen und in der weiteren westlichen Hemisphäre abzielt. Im Fokus stehen mutmaßliche Drogenrouten in der Karibik und im östlichen Pazifik – wobei Berichte über zahlreiche Todesopfer laut wurden und internationale Kritik an illegalen Tötungen sowie der Missachtung menschenrechtlicher Normen lauter wird. Im Hintergrund steht die Sorge um eine wachsende Bedrohung durch illegale Drogen, aber auch politische Motive, insbesondere angesichts bevorstehender US-Wahlen, treiben das Vorgehen und die Rhetorik in Washington voran. In aktuellen Berichten wird besonders hervorgehoben, dass sich mit zunehmender Militärpräsenz der USA in Lateinamerika und der Karibik auch die Sorge vor Eskalation und möglichen diplomatischen Spannungen verstärkt. CNN berichtete am Freitag etwa über eine wachsende Zurückhaltung lateinamerikanischer Staaten, die US-Operation offen zu unterstützen, während das amerikanische Innenministerium den Vorstoß gegen die Kritik verteidigte und auf die massive Zunahme beschlagnahmter Drogen verwies. Inzwischen überprüfen auch die Vereinten Nationen mögliche Verstöße gegen humanitäres Völkerrecht im Zusammenhang mit der Operation.

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