Kurz vor Handelsschluss lag auch der S&P 500 etwas tiefer bei ca. 6.896 Punkten, was einem Minus von 0,1 Prozent entspricht. Die Technologiewerte in der Nasdaq, insbesondere der Nasdaq 100, hatten es mit 25.463 Punkten sogar auf ein Minus von 0,3 Prozent gebracht.
Der Grund ist schnell gefunden: Die Federal Reserve hat sich in ihrem Protokoll der letzten Zinssitzung eher reserviert gezeigt, was schnelle weitere Leitzinssenkungen betrifft. Während die Mehrheit der Fed-Mitglieder davon ausgeht, dass künftig sinkende Zinsen angebracht sein könnten, wenn die Inflation weiter nachlässt, wollen manche die aktuelle Zinshöhe lieber länger halten, als ursprünglich angenommen. Offenbar bleibt also alles beim Zinsthema eine Wackelpartie, was Investoren immer weniger schmeckt.
Zinshochs sind bekanntermaßen Gift für Aktien, denn sie bremsen Unternehmensfinanzierungen und Investitionen aus. Gleichzeitig sollen sie die Inflation in Schach halten – eine Gratwanderung, deren Auswirkungen man deutlich spürt.
Der Euro zeigte sich am Dienstagabend leicht schwächer und bewegte sich bei 1,1747 US-Dollar (1 Dollar = 0,8513 Euro). Der Goldpreis stieg leicht, eine Feinunze notierte am Abend bei 4.348 US-Dollar, das macht 119,01 Euro je Gramm. Dafür gab das Öl nach: Ein Barrel Brent sank um 18 Cent auf 61,31 US-Dollar.
Die US-Börsen standen am Dienstag unter Druck, nachdem die Federal Reserve in ihrem aktuellen Protokoll Hoffnungen auf rasche Leitzinssenkungen einen Dämpfer verpasste. Wie aus der Mitschrift der jüngsten Sitzung hervorgeht, sehen etliche Entscheidungsträger zwar Möglichkeiten für Zinssenkungen bei nachlassender Inflation, bevorzugen aber, das aktuelle Zinsniveau nach ersten Korrekturen eine Weile zu halten. Diese abwartende Haltung wird vielerorts an den Märkten als Signal für anhaltende Unsicherheit gewertet: Unternehmen werden durch hohe Finanzierungskosten gebremst, während Privatanleger auf Renditen hoffen.
Anderswo profitieren Edelmetalle wie Gold, das als sicherer Hafen gefragt bleibt, von der Nervosität. Öl dagegen verliert an Wert angesichts konjunktureller Sorgen. Die globale Börsenlandschaft bleibt weiterhin in einem Spannungsfeld: Zwischen der Erwartung auf geldpolitische Lockerungen und der Angst vor Konjunkturabkühlung. Die Diskussion um Zinsen und Inflation tritt damit in eine neue Runde.