Es wirkt mittlerweile so, als suche jeder im großen Zirkus um den Fußball seinen eigenen Profit – das meint zumindest Dieter Hecking, der seine Fußballjahre nicht nur im Trainingsanzug, sondern offenbar auch mit gespitzten Ohren verbracht hat. Im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland lässt er durchblicken, dass ihm das aufgeblähte Turnierformat zur WM 2026 sauer aufstößt. 48 Mannschaften? Muss das sein, fragt Hecking und verweist auf den ohnehin randvollen Kalender, der die Top-Spieler langsam, aber sicher auslaugt.
Dabei bleibt's aber nicht: Besonders stößt ihm auf, wie häufig mittlerweile Sport und Politik miteinander verfilzt werden, oftmals auf Kosten des eigentlichen Spiels. "Die Politik bedient sich des Fußballs, aber umgekehrt läuft es genauso", merkt Hecking kritisch an – fast so, als würde bereits hinter den Kulissen mehr entschieden als auf dem Rasen. Krassestes Beispiel, das er nennt: Die letzte WM-Auslosung, bei der FIFA-Boss Gianni Infantino nicht etwa Tore, Taktiken oder Losglück im Mittelpunkt hatte, sondern dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump einen dubiosen Friedenspreis überreichte. Zwei Stunden PR-Show statt Sport – und das vor aller Welt. Da fragt sich nicht nur der Fan, sondern auch Hecking: "Welchen Wert haben all diese Gesten noch für den Fußball?"
Dieter Hecking bringt auf den Punkt, was viele Fans leise denken: Der Fußball, einst Sport der Massen, wird zunehmend zum politischen Werkzeug und wirtschaftlichen Großprojekt missbraucht. Die geplante Erweiterung der Weltmeisterschaft auf 48 Teams ab 2026 sieht er als Symbol für die Überfrachtung des Turniers – viele Matches, fraglicher sportlicher Wert, enorme Belastung für die Spieler. Besonders kritisiert Hecking, wie FIFA und hochrangige Politiker die Bühne des Fußballs für eigene Zwecke nutzen, was beim FIFA-Auftritt mit Trump und Infantino ein beinahe groteskes Ausmaß annahm.
Erweiterte Perspektive: Die aktuelle Lage rund um den internationalen Spitzenfußball bleibt angespannt. Jüngste Recherchen zeigen, dass Verbände wie die FIFA weiterhin in der Kritik stehen, ihre Macht zugunsten politischer oder persönlicher Interessen zu verwenden, statt den Sport in den Mittelpunkt zu rücken. Ein Trend, der sich durch stetig steigende Kommerzialisierung und internationale Einflussnahmen eher verschärft als abschwächt (vgl. aktuelle Artikel aus taz.de und zeit.de; die Diskussion um Sport und Politik, insbesondere im Kontext der EURO 2024, ist laut DW.com weiterhin sehr lebendig).