Krach: Zeit für ehrliche Debatten über die Mütterrente – SPD-Underdog zeigt Kampfgeist

Steffen Krach, SPD-Spitzenkandidat in Berlin, fordert im Zuge der Rentendiskussionen einen neuen Blick auf die Mütterrente – angesichts möglicher Zugeständnisse an konservative Hardliner bleibt er kämpferisch.

heute 05:19 Uhr | 25 mal gelesen

Manchmal sind es die Dauerbrenner-Themen, die plötzlich wieder ganz nach vorne rücken. Steffen Krach, der bei der Berliner SPD gerade die Fahne hochhält, spielt genau darauf an, wenn er im Politico-Podcast meint: "Vielleicht müssen wir eben noch mal an die Mütterrente ran." Das klingt fast beiläufig, ist aber ein klarer Fingerzeig in Richtung des liebsten CSU-Projekts – ob Markus Söder allerdings mitzieht, bleibt für Krach eine offene Angelegenheit. Beim Deutschlandtag der Jungen Union wirkte Söder auf ihn jedenfalls ziemlich zurückhaltend, wie Krach grinsend gesteht. Überhaupt bringt Krach ganz eigene Akzente in die Rentendebatte ein: Die milliardenschweren Reformen der Ampel betrachtet er weniger kritisch als viele andere – 100 Milliarden seien nun mal kein Spielgeld, mahnt er, sondern eine Investition, die mit Ernsthaftigkeit behandelt werden müsse. "Da habe ich schon die Hoffnung, dass die Bundesregierung guten Gewissens investiert." Was die schlechten Umfragewerte der SPD in Berlin betrifft (es läuft eher zäh als glänzend): Krach tut das eher als Startschuss für eine Aufholjagd ab. "Jetzt sind wir eben die, die noch was zu gewinnen haben – Underdog sein hat vielleicht auch seinen Reiz." Oder anders gesagt: Wer nichts mehr zu verlieren hat, kann manchmal überraschend mutig auftreten.

Steffen Krach bringt mit seiner Forderung, die Mütterrente erneut auf den Tisch zu bringen, Pfeffer in die festgefahrene Rentendiskussion der SPD und stellt indirekt die Kompromissbereitschaft der Union auf die Probe. Während die Bundesregierung ein Rentenpaket in Milliardenhöhe plant, mahnt Krach zur verantwortungsvollen Verwendung des Geldes und setzt darauf, dass die Ampelparteien ihre Versprechen ernst nehmen. Trotz schwacher Umfragewerte sieht er seine Partei als Underdog in einer Position, aus der heraus mit Entschlossenheit agiert werden kann – und sucht damit ausdrücklich die Kampfansage an politische Routinen. Erweiterte Informationen aus aktuellen Recherchen zeigen, dass die Rentendebatte deutschlandweit weiter an Fahrt aufnimmt. So berichtet die Süddeutsche Zeitung ausführlich über das geplante Rentenpaket und den Widerstand innerhalb der Koalition: Die Ampel streitet insbesondere über die Finanzierung und die langfristige Sicherung des Rentniveaus. Die FAZ beleuchtet die Positionen der CDU/CSU und warnt vor den Kostenexplosionen der Mütterrente, die laut Experten zwar vielen Müttern helfen, jedoch die Rentenkassen weiter belasten könnte. In der ZEIT analysiert ein umfangreicher Artikel die Taktiken der Parteien, die um junge Wähler kämpfen, und welche Doppelmoral dabei in Renten- und Sozialfragen sichtbar wird.

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