Es ist schon erstaunlich, wie oft Politiker ihre Linie ändern – manchmal scheinbar über Nacht. Noch nie war Donald Trump dafür bekannt, besonders konsequent an alten Positionen zu kleben, aber dieser Schwenk kommt dennoch unerwartet: In einem Post auf Truth Social forderte Trump am Wochenende die Republikaner im Repräsentantenhaus recht forsch auf, bei der anstehenden Abstimmung für die Offenlegung der Epstein-Akten zu stimmen. Zuvor hatte er sich stets gegen eine umfassende Veröffentlichung ausgesprochen und eher eine Blockadehaltung vertreten.
Die Begründung klingt ganz nach Trump: Die Republikaner hätten „nichts zu verstecken“. Außerdem sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um der seiner Meinung nach von den Demokraten angeheizten 'Geschichte' entgegenzuwirken. Trump macht in seiner gewohnt polternden Art klar, dass alles offen gelegt werden solle – falls das rechtlich möglich sei. Es gehe nun darum, sich den wirklich wichtigen Dingen zuzuwenden, also ganz nach seinem „America First“-Denken: Jobs, Wirtschaft, Erfolge, die (angeblich) auf seine Politik zurückgehen.
Jeffrey Epstein, einst bestens vernetzt mit Wirtschaftskräften und Politikern, war 2019 wegen schwerer Missbrauchsvorwürfe angeklagt worden – länger im Rampenlicht stand er nie. Sein Todesfall im Gefängnis, offiziell ein Suizid, sorgt weiterhin für Verdächtigungen und wilde Spekulationen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum Epstein und die Frage nach seinen Netzwerken die US-Öffentlichkeit nicht loslassen. Aber, mal ehrlich: Wer wären wir, wenn wir nicht wenigstens ab und zu an einer Verschwörungstheorie ziehen würden?
Das politische Tauziehen um die Epstein-Akten bekommt durch Trumps Kurswechsel eine neue Dynamik. Beobachter fragen sich, ob dies ehrlicher Wille zur Aufklärung oder schlicht ein taktischer Zug im parteipolitischen Ringen ist – auch vor dem Hintergrund des US-Wahlkampfs 2024. Während Republikaner ohnehin mehrheitlich pro Freigabe eingestellt zu sein scheinen, lenkt Trumps Vorstoß auch die Aufmerksamkeit auf die weiterhin ungeklärten Fragen um Epsteins Netzwerke und Tod; laut Recherchen bleibt das Thema auch deshalb so brisant, weil hochrangige Namen im Raum stehen und der öffentliche Wunsch nach Transparenz ungebrochen ist.
Weitere Details: Laut Medienrecherchen, darunter der "New York Times" und "Washington Post", gab es zuletzt in mehreren Gremien Debatten über Datenschutz und potenzielle Gefährdung der Privatsphäre Unbeteiligter bei vollständiger Aktenfreigabe. Einige Politiker betonen, dass die öffentliche Aufarbeitung wichtig sei, solange Informationen geschützt würden, die Betroffene oder laufende Ermittlungen gefährden könnten. Republikanische und demokratische Vertreter diskutieren zudem darüber, wie die Kontrolle über künftige Veröffentlichungen geregelt werden kann, um politisch motivierten Missbrauch zu verhindern.