Viel Stress, wenig Pause
Es gibt Zahlen, die beim Lesen ein kleines Stechen im Bauch verursachen: Laut einer aktuellen Umfrage der 'Apotheken Umschau' fühlen sich 33 Prozent der 16- bis 21-Jährigen regelmäßig gestresst – ein Drittel! Und mehr als jeder sechste junge Erwachsene gibt an, sich häufig traurig oder niedergeschlagen zu fühlen. Das ist nicht nur Gefühl, sondern Trend, wie auch die 'Trendstudie Jugend in Deutschland 2025' unterstreicht. Der Alltag junger Menschen scheint zunehmend von Krisen überlagert: Vom Klima, über Krieg, bis zum eigenen Selbstbild – die Themen nehmen kein Ende. Jugendforscher Klaus Hurrelmann sagt treffend: 'Die junge Generation trägt eine immense Last.'
Ein kleiner Lichtblick: Psychische Erkrankungen gelten heute nicht mehr als Tabuthema. Es ist längst normaler geworden, offen über eigenes Leid zu sprechen. 'Lehrer bekommen mittlerweile regelmäßig Fortbildungen zu psychischen Erkrankungen, Schulsozialarbeit und -psychologie sind besser aufgestellt', berichtet Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Das sorgt nicht nur für mehr Sichtbarkeit – manchmal tauchen auch Probleme auf, die früher vielleicht unbeachtet geblieben wären.
Social Media – Fluch und Segen?
Wie stark soziale Netzwerke tatsächlich auf die Psyche drücken, wurde lange übersehen. Dr. Catarina Katzer, Medienpsychologin, sieht hier eine besondere Gefährdung für Kinder und Jugendliche, die noch in der Entwicklung stecken: Sie geraten leicht unter Druck, im digitalen und echten Leben. Depressionen und Essstörungen – das betrifft längst nicht mehr nur Mädchen, sondern genau so Jungen.
Hurrelmann erkennt in seinen Untersuchungen immerhin eine solide Solidarität der Jungen mit den Älteren – Respekt sei da, sagt er, aber die Gegenseitigkeit fehle oft: 'Ältere blicken häufig mit Vorurteilen auf die Jugend.' Und weil die Älteren die Mehrheit am Wahlzettel stellen, führt das zu Frust: Die Anliegen der Jungen kommen politisch schlicht zu kurz. Fazit: Ohne jugendgerechte Politik fehlt eine echte Perspektive für die kommende Generation.
Mehr News und Hintergründe gibt’s übrigens weiterhin direkt in der 'Apotheken Umschau' sowie online. Und falls Sie sich fragen, ob Jugend immer schon unter Druck stand: Ja, aber das Tempo und die Sichtbarkeit der Krisen sind definitiv gestiegen.
Die psychische Belastung bei Jugendlichen nimmt weltweit zu; Studien wie die der 'Apotheken Umschau' und die 'Trendstudie Jugend in Deutschland 2025' belegen, dass Stress, Niedergeschlagenheit und Sorgen Normalität geworden sind. Ein entscheidender Faktor ist der allgegenwärtige Einfluss sozialer Medien, der neben überhöhten Erwartungen und ständiger Vergleichbarkeit zu einer Zunahme von Depressionen, Essstörungen und weiteren Belastungen führt. Langsam gelingt es, psychische Störungen zu enttabuisieren und Hilfsangebote auszubauen, doch gerade in der Bildungspolitik und bei der Unterstützung durch ältere Generationen besteht weiterer Bedarf an Wandel. Neue Recherchen zeigen, dass neben Social Media auch wirtschaftliche Unsicherheit, Klimaängste und der zunehmende Leistungsdruck in Schule und Ausbildung eine große Rolle spielen. Experten fordern gezielte Präventionsprogramme an Schulen, mehr Aufklärung über digitale Resilienz und gesellschaftspolitische Initiativen, um junge Menschen aktiv einzubinden. Hinzu kommt, dass viele Jugendliche sich durch Zukunftsängste und Mangel an Mitsprache politisch wenig repräsentiert fühlen – hier braucht es laut Wissenschaftlern dringend neue Beteiligungsformate und mehr generationenübergreifenden Dialog.