Karin Prien, ihres Zeichens Bundesjugendministerin und Mitglied der CDU, äußerte sich unlängst im "Handelsblatt" besorgt über die momentane Richtung der Rentenpolitik: Man solle gerechte Lösungen nicht übers Knie brechen. "Gerade rund um die Rente brauchen wir im Parlament einen echten Schulterschluss, der generationenübergreifend tragfähig ist." Nicht verborgen bleibt dabei der Konflikt in den eigenen Reihen: Ausgerechnet die jüngeren Mitglieder der CDU/CSU-Bundestagsfraktion machen gegen das Rentenpaket mobil. Kurz zuvor hatte die Junge Union auf ihrem Deutschlandtag das Paket scharf kritisiert. Es müsse, so deren Tenor, geändert werden, weil es durch die Bank weg besonders auf die Schultern der Jüngeren lasten würde. Prien sieht das Thema wesentlich breiter: "Die Diskussion darf sich nicht nur an der Rentenformel festbeißen," warnt sie, denn ältere Menschen seien nicht bloß ein finanzieller Posten – vielmehr sollten sie als erfahrene Mitgestalter des gesellschaftlichen Lebens begriffen werden. Aus Berufstätigen, Boomer-Generation und Senioren müsse eine Mitverantwortung gegenüber den Jüngeren erwachsen, so Prien. Ihre Vision: Ein neuer, zeitgemäßer Generationenvertrag, der Kindern und Jugendlichen verlässliche Perspektiven eröffnet. Klingt ambitioniert – und vielleicht auch zumindest ein bisschen wie der Versuch, politische Gräben zu kitten.
Die Debatte um das Rentenpaket ist nach wie vor hitzig, angetrieben vor allem durch Generationenkonflikte innerhalb von CDU und CSU. Prien hebt hervor, dass Rentenpolitik nicht isoliert betrachtet werden sollte, sondern den Zusammenhalt zwischen Jung und Alt in den Mittelpunkt rücken muss. Ergänzend zu den bisherigen Forderungen gibt es nun verstärkte Rufe nach einem erweiterten Generationenvertrag und umfassenderen gesellschaftlichen Lösungen, etwa durch Förderung ehrenamtlichen Engagements im Alter oder durch Aspekte wie eine flexible Altersgrenze – Ideen, die auch von Fachverbänden und einzelnen Forscher:innen zunehmend ins Gespräch gebracht werden. DPA, Zeit Online und die Süddeutsche berichteten, dass das Rentenpaket inhaltlich nachgebessert werden müsse, um Generationen- und Beitragsgerechtigkeit auszubalancieren.