Brüsseler Behörde sieht besseres Wirtschaftswachstum voraus

Die EU-Kommission blickt optimistischer auf die wirtschaftliche Entwicklung im Euroraum und hebt ihre Prognosen für das laufende Jahr deutlich an.

heute 11:18 Uhr | 20 mal gelesen

Die Europäische Kommission rechnet nun mit spürbar mehr Schwung für die Eurozone: Für 2025 erwartet sie ein Wachstum von 1,3 Prozent, für 2026 knapp darunter (1,2 Prozent) und für 2027 sogar wieder ein kleines Plus auf 1,4 Prozent. Noch im Frühjahr waren die Annahmen wesentlich vorsichtiger – damals sprach man nur von 0,9 Prozent in diesem Jahr. Bemerkenswert, wie schnell sich bereits kleine Veränderungen in der Erwartungshaltung der Politik auf Märkte und Stimmungen niederschlagen. Im gesamten EU-Raum sieht es nach Kommissionsangaben ebenfalls besser aus: Für die nächsten beiden Jahre rechnet man jeweils mit 1,4 Prozent, 2027 könnte es sogar 1,5 Prozent sein – alles keine Rekordwerte, aber doch solide nach den Turbulenzen der vergangenen Jahre. Apropos Turbulenzen: Die Inflation will nicht so recht komplett verschwinden, bleibt aber mit voraussichtlich 2,1 Prozent (2025) im Euroraum und leicht darüber in der gesamten EU einigermaßen erträglich. 2027 soll sie laut Brüssel dann bei 2,2 Prozent liegen, zumindest in der gesamten Europäischen Union. Mehr Optimismus, aber ohne in Euphorie zu verfallen. Valdis Dombrovskis, der als EU-Kommissar für Wirtschaft zu lesen ist, lobte, dass "selbst in einem schwierigen Umfeld die EU-Wirtschaft konstant zulegen konnte." Er mahnt allerdings, dass es keine Entwarnung gibt: Gerade wegen der Herausforderungen von außen müsse die Gemeinschaft intern mehr tun. Seine Rezepte klingen vertraut (und irgendwie auch ein bisschen wie aus dem Lehrbuch): Bürokratie abbauen, Binnenmarkt ausbauen, Innovation fördern. Klingt gut, doch weckt bei mir die Frage, ob das schnelle Effekte bringen wird, zumal der politische Alltag selten ideal verläuft. Aber das ist wohl ein Dauerthema.

Die EU-Kommission zeigt sich zuversichtlicher für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone und hebt ihre Prognosen für die kommenden Jahre an. Laut jüngster Herbstprognose soll die Inflation in Richtung des Zwei-Prozent-Ziels der Europäischen Zentralbank sinken, bleibt aber besonders in Teilen der EU etwas hartnäckiger. Ursachen für die ermutigenden Prognosen sind robuste Arbeitsmärkte, zurückgehende Energiepreise sowie eine allmähliche Konsum- und Investitionssteigerung – allerdings bestehen weiterhin Risiken, unter anderem durch geopolitische Spannungen und die schleppende Transformation von Industrie und Energie. Aktuelle Berichte mehrerer großer Medien beleuchten zudem, wie Unsicherheiten rund um Handelskonflikte, den Eurokurs und Haushaltsdefizite die Planbarkeit erschweren. Experten weisen darauf hin, dass eine konsequente Umsetzung von Strukturreformen nötig ist, um die positive Entwicklung nachhaltig abzusichern. Außerdem gibt es Hinweise auf zunehmende Diskrepanzen zwischen den einzelnen EU-Ländern, was die Gemeinschaft vor zusätzliche Herausforderungen stellt.

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