Im Schatten der Statistik: Österreichs Kinder drohen gesundheitlich abgehängt zu werden

Wien – Neue Studien offenbaren Besorgniserregendes: Immer mehr Kinder und Jugendliche in Österreich kämpfen mit den Folgen ungesunder Lebensweisen, psychischer Belastung und mangelnder Bewegung.

heute 11:30 Uhr | 15 mal gelesen

Es sind eigentlich nur Zahlen, doch sie schmerzen. Der aktuelle Bericht "Kinder & Jugendliche 2024" (siehe Link oben) der Gesundheit Österreich GmbH rüttelt auf – oder jedenfalls sollte er das. Immer mehr österreichische Kinder schleppen ungesunde Pfunde mit sich herum, bewegen sich viel zu wenig und ernähren sich so, als gäbe es kein Morgen. Und das alles, während sie immer häufiger seelisch ins Straucheln geraten. Was auffällt? Die typischen Symptome vieler Erwachsener – Übergewicht, Bluthochdruck, Bewegungsmangel – greifen unter Kindern so um sich, dass man fast den Glauben an Besserung verlieren könnte. Viele Sieben- bis Vierzehnjährige zeigen heute Auffälligkeiten, für die man früher Jahrzehnte gebraucht hätte. Auch der tägliche Softdrink (und oft bleibt’s nicht dabei) bleibt kaum noch Ausnahme, Couch und Tablet sind die neuen Spielwiesen. Und mittendrin das Gefühl, oft allein oder überfordert zu sein. Die GÖG schlägt Alarm: Eine riskante Mischung aus Stress, Schlafdefizit, digitaler Dauerablenkung und sozialer Kluft gräbt sich in das Wohlbefinden ganzer Kindergenerationen. Die aktuellen Trends sind nicht nur abstrakte Statistik, sondern Vorboten künftiger Volkskrankheiten mit spürbaren Folgen für Gesellschaft und Gesundheitskassen. Deshalb: Die Uhr tickt. Wenn jetzt nicht massiv gegengesteuert wird, droht eine chronische Krankheitswelle, die vielleicht nie wieder einzufangen ist. Was tun? Der Bericht lässt mit seinen Forderungen kaum Interpretationsspielraum: 1. Zucker und Fast Food konsequent einschränken: Mit verbindlichen Limits für Kinderprodukte, transparenten Warnhinweisen und einer Zuckersteuer als klare Kante. 2. Werbung für Ungesundes an Kinder schlicht verbieten: Gilt offline wie online, einschließlich Schlupflöchern wie Influencer-Marketing. 3. Bildungseinrichtungen zu Gesundheitsoasen machen: Mit standardisierten Ernährungsrichtlinien, gratis Wasser, weniger Zucker in Kantinen und ganz viel Bewegung – am besten täglich. 4. Eltern besser unterstützen: Indem man sie nicht im Regen stehen lässt und verständliche Infos, kostenlose Ernährungsberatung sowie finanzielle Hilfen für Gesünderes bereitstellt. 5. Datenlage dauerhaft verbessern: Österreich braucht verlässliche Echtzeit-Daten zu Kindergesundheit als Kompass für wirksame Politik. Das Problem: Oft passiert viel zu wenig – weil Verantwortung gern abgeschoben wird. Fakt ist: Es sind nicht die Kinder schuld. Es ist unser aller Aufgabe, ihnen endlich einen gesünderen Start zu verschaffen. Wer jetzt zögert, riskiert eine ziemlich kranke Zukunft.

Die Situation ist, vorsichtig ausgedrückt, besorgniserregend: Laut aktuellem Bericht sind Übergewicht, Bewegungsarmut und psychische Belastung bei Österreichs Kindern nicht mehr die Ausnahme, sondern auf dem Weg zur Norm. Dies verschärft soziale Ungleichheiten und droht, das Gesundheitssystem in den nächsten Jahren dramatisch zu überlasten. Recherchen und neue Medienberichte von heute und gestern zeigen, dass die Themen rund um Kinder-& Jugendgesundheit auch in anderen europäischen Ländern, etwa Deutschland oder der Schweiz, ähnlich diskutiert werden – die Risiken sind also kein österreichisches Einzelphänomen. Therapieplätze für Kinder mit Essstörungen und Angststörungen sind Mangelware, wie etwa die Süddeutsche Zeitung berichtet. Die WHO warnt zudem, dass Europa weltweit die höchsten Kinder-Übergewichtsraten hat; fast jedes dritte Kind ist betroffen. Besonders kritisch ist, dass nicht nur das Übergewicht ansteigt, sondern auch psychische Belastungen infolge sozialer Krisen und der Omnipräsenz digitaler Medien. Mehrere Politiker und Kinderärzte fordern daher, ähnlich wie bei Raucherprävention, verstärkte staatliche Eingriffe und großangelegte Präventionsprogramme.

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