Zusätzliche Millionen für Drohnenabwehr: Bundesregierung beschleunigt Investitionen

30 Millionen Euro kurzfristig, bis zu 50 Millionen im nächsten Jahr: Die Bundesregierung will schneller und stärker in die Abwehr gefährlicher Drohnen investieren.

heute 18:18 Uhr | 22 mal gelesen

Eigentlich hätte es niemand erwartet, aber manchmal holt einen die Realität einfach schneller ein als geplant: Das Bundesinnenministerium drängt auf eine unmittelbare Aufstockung der Gelder zur Drohnenabwehr – und zwar noch dieses Jahr. Laut einer Vorlage an den Haushaltsausschuss sei der Bedarf überraschend explodiert, nachdem sich in letzter Zeit die Zwischenfälle mit Drohnen gehäuft hätten. Für die Bundespolizei sollen moderne Systeme angeschafft werden, die nicht nur das Aufspüren dieser Flugobjekte garantieren, sondern im Idealfall auch deren unschädliche Abwehr ermöglichen – etwa an Flughäfen oder beim Schutz kritischer Infrastrukturen wie Stromnetzen oder Regierungsgebäuden. Interessant dabei: Noch im September, bei Verabschiedung des Haushalts, habe kaum jemand geahnt, wie dringend der Nachschub an Technik werden könnte. Nun aber ist Tempo gefragt – zu hoch erscheine das Risiko. Über Nacht verändern sich eben manchmal die Spielregeln. Überraschend kritisch zeigen sich manche Stimmen vonseiten der Grünen. Leon Eckert etwa pocht darauf, dass sich hinter den Ausgaben ein fundiertes Konzept verbergen müsse – Technik allein ohne klare Strategie reicht schließlich nicht. Die Forderung: eine durchdachte und nachvollziehbare Gesamtlösung. Vielleicht wird damit deutlich, wie groß die Unsicherheit auf beiden Seiten ist: Da ist das Bedürfnis nach Sicherheit – aber keiner weiß so recht, wie die optimale Antwort aussehen soll.

Kurzfristig will die Bundesregierung Millionenbeträge locker machen, um die Bundespolizei besser gegen Drohnen auszustatten – vor allem zum Schutz von Flughäfen und kritischer Infrastruktur. Ein Konzept für die Abwehr fehlt laut Grünen-Politiker Leon Eckert jedoch noch; er fordert deshalb mehr Transparenz bezüglich der Maßnahmen und Zuständigkeiten, denn Technikausgaben ohne Strategie könnten ins Leere laufen. Zusätzliche Recherchen zeigen, dass in ganz Europa und auch in Deutschland die Bedrohungslage durch Drohnen rapide zunimmt. Erst jüngst wurden an verschiedenen Flughäfen in Europa wiederholt Flüge gestört, und auch deutsche Sicherheitskräfte schlagen Alarm: Komplexe Drohnenabwehrsysteme sind nicht nur teuer, sondern müssen auch ständig weiterentwickelt werden, um mit neuen, immer raffinierteren Drohnenmodellen Schritt zu halten. Zugleich betonen Experten etwa beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die Notwendigkeit, Cyberabwehr und Drohnenabwehr miteinander zu verzahnen, da viele Drohnen digital gesteuert und angreifbar sind.

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