Es ist eigentlich absurd: Man sollte meinen, Sex ab vierzig wäre ein abgehaktes Thema, vielleicht gar langweilig. Doch die 3sat-Doku räumt mit diesem Trugschluss radikal auf. Mitten in hormonellen Auf und Abs, zwischen neuen Sehnsüchten, Unsicherheiten, aber auch einer Spur Melancholie, finden viele Menschen erneut einen Zugang zu ihrer Sexualität – teils freier, teils auch verwundbarer. Die Soziologin Barbara Rothmüller spricht in der Sendung darüber, wie Loslassen und das Umdenken alter Routinen zu einem stimmigen Liebesleben beitragen können. Gleichzeitig bleibt aber auch die Schattenseite nicht verborgen: Unlust, Unsicherheiten, eingerostete Rollenmuster. Hier spielen, wie sie sagt, Körper und Psyche ihr eigenes Spiel – und manchmal auch gegeneinander.
Doch als hätte die Sendung gespürt, dass es da draußen noch eine dickere Zündschnur gibt, springt der NANO Talk auf die vielleicht gewagteste Sex-Baustelle: die „Pornogesellschaft“. Pornografie ist längst mehr als Tabu – sie ist omnipräsent, beeinflusst Erwartungen, kann hemmen und doch auch Horizonte erweitern. Alena Buyx, die den Talk moderiert, spricht genau das an: Wo endet Inspiration, wo beginnt der Druck des Perfekten? Was macht das mit uns, wenn immer und überall sexuelle Bilder winken? Gäste wie Madita Oeming oder Johannes Fuß bringen dabei Licht, aber auch Grau ins Gespräch. Zwischen Hoffnung auf mehr Offenheit und Sorge um Abhängigkeit bleibt viel Raum für Streit, Zweifel und Neugier.
Für Presseanfragen stehen Annette Reichert und das ZDF-Kommunikationsteam per E-Mail oder telefonisch bereit. Außerdem finden Interessierte weiterführende Infos und Pressefotos im Pressetreff von 3sat.
Die Dokumentation und der anschließende Talk auf 3sat beleuchten facettenreich, wie Sexualität sich im Alter wandelt und welche Rolle dabei gesellschaftliche und persönliche Faktoren spielen. Neben wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Zunahme von Offenheit und das Ablegen von Hemmungen jenseits der vierzig, wird auch vor Problemen wie Lustlosigkeit oder neuen Leistungsanforderungen nicht Halt gemacht. Zur Pornografie-Debatte liefern die Gäste vielschichtige Perspektiven: Während einige Studien darauf hindeuten, dass Pornokonsum Aufklärung und Akzeptanz fördern kann, warnen andere vor fatalen Auswirkungen auf Beziehungsfähigkeit, psychische Gesundheit und das Verständnis von Intimität.
In aktuellen Artikeln (Quelle: [Süddeutsche Zeitung](https://www.sueddeutsche.de), [Spiegel](https://www.spiegel.de), [Zeit Online](https://www.zeit.de)) wird zudem berichtet, dass das Thema Sexualität im Alter in den letzten Jahren offener diskutiert wird, aber nach wie vor von Scham und Unsicherheiten begleitet ist. Allerdings zeigen neue Erhebungen, dass viele Menschen ab 40 große Lust auf sexuelle Experimente haben, solange Druck und unrealistische Erwartungen (auch durch Medien und Pornografie) nicht Überhand nehmen. Während Mediziner vor allem darauf hinweisen, wie wichtig psychische und körperliche Gesundheit für die Sexualität im Alter sind, verweisen Psychologen auf den Trend zu mehr Paarberatung und offener Kommunikation.
