Neuer Hamburger Hauptbahnhof lässt weiter auf sich warten

Die dringend notwendige Modernisierung und Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs rutscht erneut in die Ferne – mit Baubeginn ist frühestens ab 2031 zu rechnen.

heute 13:29 Uhr | 20 mal gelesen

Wie oft ist man in Hamburg schon über die rissigen Bodenplatten des Hauptbahnhofs gestolpert – und hat sich gefragt: Wann kommt endlich die Erneuerung? Wieder vergehen Jahre, denn, so berichtet Ute Plambeck, Bahn-Vertreterin für Norddeutschland, dürfe man mit dem Spaten erst in fünf oder sechs Jahren rechnen. Der Grund? Ein dicker Strauß an Unstimmigkeiten zwischen der Stadt und dem Bund, vorrangig das lähmende Ringen ums Finanzielle. Immerhin spricht man von einer Investition jenseits der Milliardengrenze. Der tägliche Pendlerwahnsinn am Bahnhof – über eine halbe Million Menschen schiebt sich tagtäglich durch das historische Portal – bleibt also auf absehbare Zeit wie gehabt. Der Plan, die Station zu erweitern und dennoch den alten Charme zu bewahren, ist dabei keine Schnapsidee. Schon 2021 stand der Siegerentwurf fürs Großprojekt fest, ursprünglich sollte 2028 der erste Bauzaun stehen – nun diese Verschiebung. Besonders bitter: Auch beim sogenannten Verbindungsbahnentlastungstunnel, der von der Bahn als Erlösung für Verspätungen gefeiert wird und am Hauptbahnhof enden soll, ist die Finanzierung völlig offen. Drei Milliarden Euro werden veranschlagt – und das Mammutprojekt droht buchstäblich im Tunnel zu stecken. Hamburgs Verkehrssenator Tjarks klingt resigniert: Vor 2040 sehe er keine Chance auf Realisierung. Was also folgt? Frustration, Fragezeichen – und mal wieder Warten.

Die umfassende Erweiterung des Hamburger Hauptbahnhofs, die dem wachsenden Fahrgastaufkommen dringend Rechnung tragen soll, wurde erneut verschoben. Gründe für die Verzögerung liegen vor allem im ungeklärten Finanzierungskonflikt zwischen Hamburg und dem Bund; auch der geplante Entlastungstunnel ist durch massive Kosten und fehlende Zusagen in Gefahr. Nach aktuellen Meldungen rücken damit nicht nur die Fertigstellung, sondern überhaupt erst der Baubeginn auf frühestens 2031, vielleicht sogar später, hinaus – ein Zustand, der die Lebensrealität vieler Hamburgerinnen und Hamburger unmittelbar betrifft. Zusätzlich gibt es aktuelle Diskussionen über die Erhaltungswürdigkeit des historischen Bahnhofsgebäudes und die Sorge, dass Deutschland mit solchen Großprojekten weiterhin internationale Vergleiche scheuen muss. In ähnlichen aktuellen Medienberichten wird auch angedeutet, dass die stockende Modernisierung ein Symptom für größere Infrastrukturprobleme im ganzen Land ist: von Personalmangel bis Planungschaos. Frische Analysen warnen, dass sich der Druck auf die Metropolregion und die Verkehrsdrehkreuze weiter erhöht, sollten sich Einigung und Baubeginn noch länger verzögern.

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