Gegen einen möglichen Einstieg des Techkonzerns Tesla beim Tübinger Hersteller von Impfstoffen Curevac hat sich Michael Theurer, Vizechef der FDP-Bundestagsfraktion, ausgesprochen.

Der FDP-Politiker sagte gegenüber dem „Handelsblatt“ für die Ausgabe am Donnerstag, er würde sich wünschen, dass das strategisch wichtige Know-how in Deutschland in Bezug auf den Impfstoff gehalten werden könne. Die Rahmenbedingungen, welche die verstärkte Mobilisierung von europäischen und deutschen Investoren wie der Curevac gelingen kann, sollten endlich geschaffen werden.

Die FDP würde seit Jahren die Aktienkultur fordern und viele Länder hätten vorgemacht, wie dies gelingen könnte. Allen voran würde auch ein Gesetz zu Venture Capital benötigt. Hingegen sieht Dieter Janecek, Wirtschaftspolitiker der Grünen, ein mögliches und stärkeres Engagement von Tesla bei der Entwicklung von Impfstoffen als positiv. Gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte der Wirtschaftspolitiker, vorerst sei jede Anstrengung zu begrüßen, da die ganze Welt darauf hoffe, dass baldmöglichst ein sicherer und wirksamer Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung stehen würde. Seit Mitte August 2020 sei Curevac börsenorientiert und somit stehe es vorerst einmal allen frei, Aktien von Curevac zu kaufen, führte Dieter Janecek weiter aus.

Als gute Nachricht bewertet der Grüne Politiker die Nachricht, dass Elon Musk, Chef von Tesla, bei der Fraktionsklausur der Union vorbeischauen würde und ergänzte, möglicherweise könnte es dabei helfen, die vielen Fans in der Union, was den Verbrennungsmotor betreffe, durch die Realität von der Automobilindustrie im Jahr 2020 eine Vertrautheit zu schaffen. Das Festhalten an der fossilen Vergangenheit sei nicht nur ökologisch fatal, sondern auch kurzsichtig in Bezug auf die Ökonomie und davon könne die deutsche Politik vom Erfolg von Tesla lernen. Dieter Janecek sieht zudem einen Vorbildcharakter in der Schnelligkeit, mit welcher Tesla die Fabrik in Grünheide baut. In Deutschland würden viele Projekte schlicht durch den Mangel an Personal ausgebremst, führt er weiter aus.
Aus diesem Grund fordern die Grünen seit längerer Zeit die Verwaltung sowie eine zügige Digitalisierung und eine bessere Ausstattung des Personals auf allen Ebenen der zuständigen Behörden. Der Bau von der Tesla-Fabrik zeigt aus Sicht des FDP-Politikers, dass eine Beschleunigung von Planungsvorhaben möglich ist, wenn dazu ein politischer Wille vorhanden sei. Der Vizechef der FDP sagte weiter, es dürfe jedoch in Zukunft nicht mehr so sein, dass dieser politische Wille nur für kalifornische Startunternehmer gelte, was für Elon Musk gelten würde, müsse auch für den Mittelstand gelten.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile