Die Erwartungen an die deutsche Konjunktur haben sich im August 2025 deutlich eingetrübt, wie die aktuelle ZEW-Umfrage zeigt.

Der Konjunkturerwartungsindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fiel im August auf 34,7 Punkte und liegt damit um 18,0 Zähler unter dem Wert vom Juli. ZEW-Präsident Achim Wambach führt die pessimistische Stimmung unter anderem auf enttäuschende Ergebnisse des geplanten EU-US-Handelsabkommens und schlechte Wirtschaftsdaten des zweiten Quartals 2025 zurück. Besonders düster ist die Prognose für wichtige deutsche Industriezweige wie Chemie, Pharma, Maschinenbau, Metallverarbeitung und die Automobilindustrie. Der aktuelle Lageindex für Deutschland ist mit -68,6 Punkten ebenfalls im Minus und fiel im Monatsvergleich um 9,1 Punkte. Auch für den Euroraum bleiben die Erwartungen negativ: Mit 25,1 Zählern liegt der Wert 11,0 Punkte unter Juli, während der Lageindikator mit -31,2 Punkten 7,0 Punkte eingebüßt hat.

Die wirtschaftlichen Erwartungen in Deutschland haben sich im August 2025 laut ZEW-Umfrage deutlich verschlechtert. Der Handelsstreit zwischen der EU und den USA und schwache Quartalszahlen belasten die Aussichten besonders für Schlüsselbranchen der deutschen Industrie. Weltwirtschaftlich sorgen auch Inflationsrisiken, schwacher Außenhandel und die Ungewissheit über geldpolitische Maßnahmen der EZB für zusätzliche Unsicherheit. Viele Ökonomen sehen derzeit nur geringe Chancen auf einen kurzfristigen Aufschwung, stattdessen wird mit einer Stagnation oder einem leichten konjunkturellen Rückgang gerechnet. In aktuellen Nachrichtenbeiträgen wird zudem auf die schwache Binnennachfrage und die Unsicherheit aufgrund der politischen Situation in Europa verwiesen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

  • Auf www.faz.net wurde ausführlich analysiert, wie die deutsche Wirtschaft derzeit unter stagflationären Tendenzen leidet: Sowohl die Binnennachfrage als auch die Exportzahlen bleiben schwach, und die Aussichten werden durch geopolitische Risiken sowie anhaltend hohe Zinsen weiter getrübt. Experten sehen kurzfristig vor allem strukturelle Herausforderungen für die Schlüsselindustrien, etwa beim Fachkräftemangel und bei der hohen Abhängigkeit von weltweiten Lieferketten. Auch die Ergebnisse der ZEW-Umfrage werden als zusätzlicher Warnhinweis gewertet. (Quelle: FAZ )
  • Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die negative Entwicklung des ZEW-Indexes den Druck auf Politik und EZB erhöht. Es werden schnelle Maßnahmen gefordert, um die Konjunktur und insbesondere die Investitionstätigkeit der Unternehmen wieder anzukurbeln. Im Fokus stehen dabei steuerliche Erleichterungen und gezielte Hilfen für besonders betroffene Industriezweige. (Quelle: Süddeutsche Zeitung )
  • Die Zeit hebt hervor, dass auch andere europäische Länder mit ähnlichen Konjunktursorgen zu kämpfen haben, weshalb eine koordinierte Antwort auf EU-Ebene notwendig sei. Zudem wird erklärt, dass Unsicherheiten bezüglich möglicher Handelsabkommen und die Konsequenzen der globalen Energiepreisschwankungen die Investitionsbereitschaft weiter hemmen. Die ZEW-Zahlen dienen als Mahnung, dass strukturelle Reformen sowie eine Entspannung geopolitischer Konflikte unverzichtbar für eine nachhaltige Verbesserung sind. (Quelle: Die Zeit )

Redaktion poppress.de, gkleber