Die ungarische Low-Cost-Airline Wizz Air, eine der größten Fluggesellschaften Europas, kündigt eine deutliche Aufstockung ihres Deutschland-Angebots an.
Jozsef Varadi, CEO von Wizz Air, gab gegenüber der ‚Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung‘ (FAS) bekannt: ‚Wir erweitern unser Angebot dieses Jahr um 30 Prozent auf insgesamt 8,5 Millionen Sitzplätze.‘ Deutschland entwickelt sich laut Varadi zu einem bedeutenden Wachstumsmarkt für die Airline, die damit gegen den Trend anderer internationaler Fluggesellschaften arbeitet, die ihr Deutschlandangebot verringern. Die wichtigsten Flughäfen für Wizz Air in Deutschland sind Dortmund (2,7 Mio. Passagiere), Memmingen (1,5 Mio.), Hamburg (über 850.000) und Berlin (knapp 800.000). Die großen Drehkreuze in Frankfurt und München sollen weiterhin gemieden werden, da die dortigen Gebühren im Vergleich zu kleineren Airports zu hoch und die Abläufe ineffizient seien, was aus Sicht von Wizz Air insbesondere für Billigflieger ungünstig ist. Varadi betont, Wizz habe durch einen Fokus auf Osteuropa und eine junge, effiziente Flotte – mit einem Durchschnittsalter von viereinhalb Jahren – sowie um 30 Prozent niedrigere Kosten einen Wettbewerbsvorteil. Er rechnet zudem mit jährlichen Preissteigerungen für Tickets um drei bis fünf Prozent.
Wizz Air setzt weiterhin auf Expansionskurs und sieht im deutschen Markt enormes Wachstumspotenzial, insbesondere an kleineren Flughäfen, die mit niedrigeren Kosten und weniger Wettbewerb überzeugen. Das Unternehmen will sich gegenüber der Konkurrenz – insbesondere Easyjet – durch eine moderne Flotte, niedrigere Betriebskosten und die Konzentration auf Osteuropa abheben. Laut aktuellen Branchenschätzungen wächst der Anteil von Regional- und Billigfliegern in Europa, während traditionelle Airlines, vor allem auf Deutschland-Strecken, eher schrumpfen. Aktuelle Medienberichte bestätigen, dass Ryanair, Eurowings und Easyjet zuletzt vorrangig auf bestehende Strecken setzen und viele neue Verbindungen gestrichen wurden, während Wizz Air gezielt ausbaut. Zudem tätigt das Unternehmen weiter Flugzeugbestellungen für den Ausbau in Europa und setzt verstärkt Maßnahmen zur Emissionsreduktion und Digitalisierung um. Die Marktdaten deuten auf eine Verschärfung des Wettbewerbs insbesondere an kleineren deutschen Flughäfen hin, wobei Billigfluglinien von der anhaltend hohen Nachfrage nach günstigen Flugoptionen profitieren.
- Die FAZ berichtet ebenfalls, dass Wizz Air ihr Angebot nach Deutschland erhöht und dabei vor allem regionale Flughäfen bevorzugt, um Kosten und Abfertigungszeiten niedrig zu halten. Während andere Airlines ihr Deutschlandgeschäft runterschrauben, setzt Wizz Air voll auf Expansion. CEO Varadi sieht darin eine strategische Chance, insbesondere durch die jüngere Flotte und günstige Betriebsmodelle weiter zu wachsen. (Quelle: FAZ)
- Spiegel.de beschreibt den harten Konkurrenzkampf unter Billigfliegern in Deutschland: Während Ryanair angesichts hoher Gebühren an Flughäfen wie Berlin und Frankfurt zurückhaltender agiert, expandiert Wizz Air insbesondere in Ostdeutschland und nutzt ihre Kostenvorteile aus. Experten prognostizieren, dass kleinere Airports mittelfristig deutliche Passagierzuwächse verzeichnen könnten, da sie für Billigflieger attraktiver werden. (Quelle: Spiegel)
- Laut t3n.de fokussieren sich europäische Airlines derzeit auf Kosteneffizienz und Digitalisierung. Wizz Air investiert etwa verstärkt in automatisierte Buchungssysteme und ökologische Initiativen, um sich vom Wettbewerb abzuheben – dazu zählen insbesondere emissionsarme Flugzeuge und flexible Tarifmodelle, die auf wechselnde Nachfrage reagieren. Automatisierungen an Flughäfen könnten weitere Vorteile für Billigflieger wie Wizz Air bedeuten. (Quelle: t3n)
Redaktion poppress.de, gkleber
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