Im Jahr 2023 wird von führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute eine Rezession erwartet.

Laut der am Donnerstag, 22.09.2022 veröffentlichten Gemeinschaftsprognose dürfte im laufenden Jahr, trotz des Rückgangs in der zweiten Jahreshälfte 2022 das Bruttoinlandsprodukt um 1,4 Prozent ausgeweitet werden.

Die Institute erwarten für das Jahr 2023 im Jahresdurchschnitt beim Bruttoinlandsprodukt einen Rückgang von 0,4 Prozent. Für das Jahr 2024 wird ein Anstieg um 1,9 Prozent erwartet. Damit haben die Institute die Prognose vom Frühjahr 2022 durch die Institute für das Jahr 2022 nahezu halbiert worden. Für das Jahr 2023 wurde die Prognose von den Instituten von 3,1 Prozent auf -0,4 Prozent gesenkt.

Das Ausmaß der Energiekrise zeigt sich in dieser Revision. Im laufenden und kommenden Jahr fällt die Leistung der Wirtschaft um insgesamt 160 Milliarden Euro tiefer aus, als dies im Frühjahr 2022 erwartet worden war. Des Weiteren dürfte sich in den kommenden Monaten die Inflationsrate weiter erhöhen. Für das Jahr 2023 ergibt sich im jährlichen Durchschnitt eine Teuerungsrate von 8,8 Prozent. Diese ist bei einem Wert von 8,4 Prozent erneut leicht über dem Wert. Wirtschaftsforscher glauben, dass die Marke von 2,0 Prozent erst im Jahr 2024 wieder allmählich erreicht wird. Laut der Gemeinschaftsprognose liegt der Grund für die Verschlechterung von den Aussichten in Bezug auf die Konjunktur, insbesondere in den reduzierten Lieferungen von Gas aus Russland. Damit sei ein erheblicher Teil des Angebots für Gas weggefallen und somit das Risiko, dass im Winter die verbleibenden Speicher- und Liefermengen zur Deckung der Nachfrage nicht ausreichen werde, gestiegen. Die Preise für Gas sind in den Sommermonaten vor diesem Hintergrund in die Höhe geschossen. Bereits hätten die Unternehmen damit begonnen, den Verbrauch von Gas spürbar einzuschränken.

Weiter hieß es in der Gemeinschaftsprognose, dass die Lage für die Versorgung äußerst angespannt bleibe, obschon die Institute für den Winter 2023 unter der Voraussetzung von normalen Witterungsbedingungen mit keiner Mangellage für Gas rechnen. Des Weiteren würden die Preise für Gas deutlich über dem Niveau vor der Krise liegen, obschon sich die Lage etwas entspanne. Für Deutschland bedeutet das laut der Gemeinschaftsprognose einen permanenten Verlust des Wohlstands. Dabei soll vom Arbeitsmarkt eine stabilisierende Wirkung ausgehen. Die Nachfrage für neue Arbeitskräfte dürfte zwar, mit Blick auf die schwache Phase der Konjunktur, zurückgehen, jedoch würden die Unternehmen, bedingt durch den Mangel an Fachkräften, in vielen Bereichen bestrebt sein, den bestehenden Stand an Personal zu halten. Damit dürfte die Erwerbstätigkeit lediglich vorübergehend geringfügig sinken.

Der Sprecher der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose und Konjunkturchef des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Torsten Schmidt sagte, der Angriff von Russland auf die Ukraine und in der Folge die Krise auf den Energiemärkten in der deutschen Wirtschaft zu einem spürbaren Einbruch.

Für deutliche Verluste in Bezug auf die Kaufkraft sorgen die hohen Lebensmittel- und Energiepreise, welche im Jahr 2023 weiter ansteigen dürften, führte der Sprecher der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose weiter aus. Deshalb sind Unternehmen und Haushalte mit einem schwachen Einkommen auf die weitere Unterstützung von der Politik angewiesen. Jedoch ist bei den Unternehmen darauf zu achten, dass daraus nicht dauerhafte Subventionen resultieren.

Wenigstens zeigt sich der Arbeitsmarkt stabil. Trotz der Wirtschaftskrise ist, aufgrund des Mangels an Personal in vielen Branchen, keine höhere Arbeitslosigkeit zu erwarten.

Redaktion poppress.de, Ever True Smile