Michael Kellner, energiepolitischer Sprecher der Grünen, äußert Besorgnis: Ein Wegfall der Einspeisevergütung für Solaranlagen könnte den Ausbau der Solarenergie massiv ausbremsen.
Michael Kellner erklärte gegenüber der Funke-Mediengruppe, dass ein Ende der Einspeisevergütung für neue Solaranlagen den weiteren Ausbau der Solarenergie erheblich gefährden würde. Er betonte, dass in den vergangenen Jahren viel privates Geld in den Umbau des Energiesektors geflossen sei, und ein Eingreifen in die Vergütungsstruktur wäre in seinen Augen ein Fehler. Kellner, der früher als Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium tätig war, weist darauf hin, dass besonders der Photovoltaik-Ausbau auf Dächern Vorteile bietet, da so bestehende Flächen sinnvoll genutzt werden, ohne mit Landwirtschaft oder Naturschutz zu konkurrieren. Aktuell fördert die Einspeisevergütung kleine PV-Anlagen; Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) stellt allerdings in Frage, ob diese Förderung künftig weiter besteht. Dem aktuellen Ausbau von Wind- und Solaranlagen fehlt es zudem an Tempo, um die im Erneuerbare-Energien-Gesetz festgelegten Ziele zu erreichen: Im laufenden Jahr sind erst 8,9 GW zugebaut, das Ziel liegt bei 18 GW, ab 2026 sollen pro Jahr 22 GW ausgebaut werden. Auch bei der Windkraft wird das für 2025 gesteckte Ziel bislang nur zu 30 Prozent erfüllt.
Die Weiterentwicklung der Photovoltaik-Branche in Deutschland hängt maßgeblich von staatlichen Förderungen wie der Einspeisevergütung ab, die Investitionen in erneuerbare Energien attraktiver macht, insbesondere für Privatleute und Unternehmen. Branchenexperten warnen, dass eine Abschaffung dieser Finanzhilfe nicht nur die ambitionierten Ausbauziele Deutschlands im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gefährden würde, sondern auch Glaubwürdigkeit und Planungssicherheit bei Investoren untergräbt. Laut aktuellen Branchenberichten und Medienrecherchen besteht zudem die Sorge, dass Deutschland ohne stabile Förderbedingungen gegenüber anderen europäischen Ländern im Wettbewerb um Investitionen und Innovationen bei der Solarenergie ins Hintertreffen gerät.
- Die Süddeutsche Zeitung berichtet über Verzögerungen beim Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland, wobei vor allem der schleppende Netzausbau und langwierige Genehmigungsverfahren genannt werden; es wird hervorgehoben, dass die Politik gezwungen ist, gerade bei Solardächern und Windenergie neue Anreize zu schaffen, um die Klimaziele zu erreichen. (Quelle: Süddeutsche Zeitung)
- Die Zeit analysiert die aktuellen Diskussionen um Förderprogramme für Solaranlagen und betont, dass nur durch eine sichere und langfristige Einspeisevergütung eine breite Beteiligung von Bürgern und Unternehmen möglich ist; zugleich wird auf die Herausforderungen durch steigende Materialkosten und internationale Konkurrenz verwiesen. (Quelle: Die Zeit)
- Das Handelsblatt beleuchtet die Positionen verschiedener Parteien zur künftigen Ausgestaltung der Einspeisevergütung und stellt fest, dass insbesondere die Grünen und die Energiewirtschaft an einer zügigen und sozialverträglichen Energiewende festhalten, während andere Akteure Effizienz und Kosten in den Vordergrund stellen. (Quelle: Handelsblatt)
Redaktion poppress.de, kgause
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