ABDA kritisiert erneut das Ausbleiben einer Honoraranpassung für Apotheken

Im Zuge der präsentierten Apothekenreform von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zeigt sich ABDA-Präsident Thomas Preis enttäuscht über die weiterhin ausbleibende Anpassung der Apothekenvergütung.

heute 07:03 Uhr | 125 mal gelesen

Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), äußerte gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung Unverständnis über die verzögerte Honoraranpassung für Apotheken. Ursprünglich war im Koalitionsvertrag eine sofortige Anhebung des Fixhonorars auf 9,50 Euro vorgesehen, nun wird dies jedoch erneut verschoben und soll frühestens im nächsten Jahr neu bewertet werden. Preis warnt, dass diese erneute Verzögerung die finanzielle Situation vieler Apotheken weiter verschärft – insbesondere angesichts zu erwartender Kostensteigerungen durch Anhebungen des Mindestlohns. Er betont, dass das Thema für die Apothekerschaft nicht erledigt sei und fordert umgehende politische Maßnahmen. Eine langfristige Lösung durch Verhandlungen mit den Krankenkassen hält Preis für nicht ausreichend schnell; daher sei eine sofortige Anhebung unabdingbar. Als Argument führt Preis an, dass Apotheken durch Rabattverträge jährlich Milliardenbeträge für die Krankenkassen einsparen.

Der Verzicht auf eine sofortige Anpassung des Apothekenhonorars trifft laut ABDA-Präsident Thomas Preis auf scharfe Kritik, weil Apotheken mit steigenden Lohnkosten und einer angespannten Erlössituation kämpfen. Preis verweist darauf, dass eine Verzögerung der Erhöhung das Überleben vieler Standorte gefährdet, da die im Koalitionsvertrag vereinbarte Anhebung auf das nächste Jahr verschoben und neu geprüft werden soll. Die Politik steht unter Druck, kurzfristig und nicht durch langwierige Verhandlungen mit Krankenkassen zu reagieren, um eine weitere Schließungswelle von Apotheken zu verhindern. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass laut DAZ.online die wirtschaftliche Lage von Apotheken durch Inflation und neu hinzukommende regulatorische Anforderungen zunehmend prekär wird. Branchenvertreter bemängeln gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass Reformen die strukturelle Unterfinanzierung nicht angehen und dadurch insbesondere im ländlichen Raum Versorgungslücken entstehen können. Auch in der FAZ wird berichtet, dass durch aktuelle politische Weichenstellungen wachsende Spannungen zwischen Apotheken und der Regierung entstehen und viele Apothekeninhaber eine konkrete und kurzfristige Besserung ihrer Situation fordern.

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