Die Lufthansa steht aufgrund dramatisch gestiegener Standortkosten unter Druck und prüft daher die Einstellung zusätzlicher Inlands- sowie Auslandsverbindungen. Jens Ritter, CEO der Airline, kritisierte mangelnde politische Unterstützung und sieht darin eine Bedrohung für die Anbindung deutscher Regionen an internationale Märkte. Nach Untersuchungen der Lufthansa liegt Deutschland bei der Entwicklung des Flugverkehrs nach Corona im unteren Drittel Europas, da insbesondere die Kosten für Flughafengebühren und Steuern im Vergleich zu Nachbarländern deutlich angestiegen sind. Aktuelle Recherchen zeigen, dass andere Airlines ähnliche Probleme melden: Der europäische Flugsektor kämpft generell mit hohen Gebühren und steigendem Kostendruck, wie jüngst auch der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft beklagte. Während einige Flughäfen über sinkende Passagierzahlen berichten, versuchen Wettbewerber wie Ryanair und easyJet durch Verlagerung von Kapazitäten auf profitablere Strecken diese Herausforderungen zu umgehen. Die Debatte um eine strukturelle Luftverkehrsreform wird in der Branche immer lauter, insbesondere mit Blick auf die internationale Konkurrenzfähigkeit deutscher Standorte.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass Lufthansa-CEO Ritter weiter Druck auf die Bundesregierung ausübt und auf die Einhaltung versprochener steuerlicher Entlastungen drängt, da diese maßgeblich für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Luftfahrt seien. Zudem wird in dem Artikel auf die Auswirkungen für kleinere Regionalflughäfen verwiesen, für die die Streichung von Verbindungen besonders bedrohlich wäre. Handlungsbedarf sehen Experten auch bei staatlichen Abgaben und Regularien, um einen Personal- und Passagierverlust im Luftfahrtsektor zu vermeiden. Quelle: Süddeutsche Zeitung.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung analysiert die jüngsten Entwicklungen bei der Lufthansa, hebt die europaweit gestiegenen Flughafenentgelte hervor und betont, dass vor allem die wirtschaftliche Erholung des Luftfahrtsektors in Deutschland deutlich hinter Ländern wie Frankreich oder den Niederlanden zurückbleibt. Im Beitrag wird auch erwähnt, dass sich die Branche zunehmend gegenüber anderen Transportformen wie der Bahn behaupten muss und daher weiterhin substanzielle politische Unterstützung benötigt. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Wie die Zeit online schildert, plant Lufthansa trotz der angespannte Lage Investitionen in modernere und treibstoffeffizientere Flugzeuge, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig beklagen Branchenvertreter neben den Kosten auch personelle Engpässe und fordern eine schnellere Bearbeitung von staatlichen Initiativen, da Deutschland international als Luftfahrtstandort an Boden verliert. Quelle: Zeit Online.