Nouripour weist Linnemanns Forderung nach Einfrieren des Rundfunkbeitrags zurück

Der Grünen-Politiker Omid Nouripour kritisiert die Ankündigung von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann scharf, den Rundfunkbeitrag einzufrieren, nachdem der NDR eine Moderatorin ausgetauscht hat.

heute 06:57 Uhr | 29 mal gelesen

In einem Gastbeitrag im "Tagesspiegel" bezeichnete Omid Nouripour die Äußerungen von Carsten Linnemann als nicht hinnehmbar. Er wies darauf hin, dass der Austausch der Moderatorin Julia Ruhs beim NDR auf redaktionsinternen Überlegungen beruhte und nicht von außen gesteuert wurde. Wenn Politiker beginnen, Entscheidungen der Presse mit finanziellen Sanktionen zu bedrohen, sei dies ein eindeutiger Versuch der Zensur und somit ein Angriff auf die Pressefreiheit. Nouripour zog damit Parallelen zu Vorgängen in den USA und kritisierte ebenfalls Staatsminister Wolfram Weimer dafür, dass er Linnemanns Äußerungen nicht klar verurteilt habe. Abschließend warnte Nouripour vor einer Erosion von Presse- und Meinungsfreiheit sowohl in Deutschland als auch in den USA.

Omid Nouripour nimmt in seinem Gastbeitrag die jüngsten Aussagen von Carsten Linnemann zum Anlass, um entschieden vor politischer Einflussnahme auf unabhängige Medien zu warnen. Nouripour betonte, dass parteipolitischer Druck auf öffentlich-rechtliche Sender ein Zeichen für eingeschränkte Medienfreiheit sei, was nicht nur in Deutschland, sondern auch international zunehmend beobachtet werden könne. Im Licht aktueller Debatten um Pressefreiheit in Europa – etwa bei der angedachten Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – und Einschränkungen in anderen Ländern, stellt Nouripour klar, wie wichtig die Unabhängigkeit von Medien für eine funktionierende Demokratie ist. Verschiedene Medien berichten aktuell verstärkt über politische Drohungen gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland; vergleichbare Diskussionen um politische Einflussnahme auf die Presse finden auch in anderen Demokratien wie den USA, Frankreich oder Polen statt. Neben dem Meinungsstreit um den NDR und die Größe des Rundfunkbeitrags wird die Rolle unabhängiger Medien in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung besonders hervorgehoben.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Auf sueddeutsche.de wird in einem ausführlichen Artikel berichtet, dass die Diskussion um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk weiterhin die politischen Lager spaltet. Während einige Politiker eine Modernisierung und Transparenz fordern, warnen andere – wie Nouripour – vor politischem Einfluss und betonen die Wichtigkeit des Systems für die Demokratie. Die Debatte wird als Teil eines europaweiten Trends zu mehr Druck auf Medieninstitutionen eingeordnet. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Spiegel.de analysiert die Reaktionen verschiedener Parteien auf Linnemanns Vorstoß und zeigt, dass insbesondere die Union zunehmend mit Eingriffen bei öffentlich-rechtlichen Sendern droht. Experten sowie Vertreter von Journalistenverbänden warnen in dem Beitrag, dass solche Forderungen Grenzüberschreitungen darstellen und das Vertrauen in unabhängige Medien schwächen könnten. Die Berichterstattung betont, wie fragile die Pressefreiheit selbst in etablierten Demokratien sein kann. Quelle: Der Spiegel

Ein Artikel auf faz.net beleuchtet den aktuellen Stand der Rundfunkbeitrags-Debatte und gibt einen Überblick über die politischen Lager sowie deren Argumente. Dabei wird der Konflikt zwischen einer notwendigen Reformoffensive und der Sicherung größtmöglicher Unabhängigkeit öffentlich-rechtlicher Medien in Deutschland ausführlich dargestellt. Zudem wird auf internationale Beispiele verwiesen, die zeigen, welche Auswirkungen politische Einflussnahme auf Medienstrukturen haben kann. Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung

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