Wirtschaftsrat präsentiert Jahresgutachten: Monika Schnitzer übergibt Bericht an Friedrich Merz

Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hat am Mittwoch das Jahresgutachten den Wirtschaftsweisen an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) überreicht – die drängenden wirtschaftlichen Themen des Landes stehen damit wieder im Rampenlicht.

heute 13:31 Uhr | 25 mal gelesen

Noch vor dem Nachmittagstermin zur öffentlichen Vorstellung des Jahresgutachtens kam es zur Übergabe an Friedrich Merz. Schnitzer machte dabei wenig Hehl daraus, welche Herausforderungen Deutschland bevorstehen — nach zwei Jahren mit schrumpfender Wirtschaft rechnet sie nun endlich wieder mit einem kleinen Aufschwung. Im europäischen Vergleich falle dieser allerdings eher bescheiden aus, bessere Zahlen sieht sie frühestens im kommenden Jahr. Sie betonte: Ohne kräftige Innovationen und mutige Investitionen bleibt das Wachstum lahm. Gleichzeitig brauche Deutschland angesichts geopolitischer und tiefgreifender Strukturveränderungen dringend neue Impulse für Wirtschaft und Sicherheit. Positiv hob Schnitzer das Finanzpaket vom März hervor, dem sie großes Potential zubilligt — doch die geplante Verwendung der Mittel sieht sie kritisch: Vieles werde wohl nicht investiv genutzt. Hier brauche es dringend Nachbesserung. Zudem forderte sie eine überarbeitete Unternehmensbesteuerung sowie einen gezielteren Vermögensaufbau für Bezieher niedriger Einkommen — auch eine gerechtere Erbschaftsbesteuerung wurde angerissen, besonders bei Betriebsvermögen. Merz sicherte zu, die Empfehlungen ernst zu nehmen, beklagte jedoch vor allem die hohen Energiekosten und mahnte Reformen an, um den Wirtschaftsstandort Deutschland wieder auf Vordermann zu bringen.

Das Jahresgutachten der Wirtschaftsweisen, übergeben von Monika Schnitzer an Friedrich Merz, blickt vorsichtig optimistisch auf die deutsche Konjunktur: Nach einer lähmenden Durststrecke soll 2024 endlich wieder Wachstum erzielt werden, auch wenn die Prognosen im internationalen Vergleich weiterhin zurückhaltend bleiben. Besonders betont das Gutachten die Notwendigkeit, Innovations- und Investitionskraft zu stärken, die bisherigen Maßnahmen – wie das jüngste Finanzpaket – könnten ohne Kurskorrektur ihr versprochenes Potential jedoch verfehlen. Ergänzend hebt die jüngste Nachrichtenlage die Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund hoher Energiepreise und die Forderung nach entschlosseneren steuerlichen und investiven Reformen, um insbesondere Unternehmen und kleinere Vermögensschichten zu entlasten, weiter hervor. Ergänzende Infos aus aktuellen Presseberichten zeigen zudem, dass sich die Diskussion um höhere Lohnabschlüsse, Fachkräftemangel und die schleppende Digitalisierungs- und Modernisierungsstrategie der Regierung zuspitzt: Die Industrie warnt vor nachlassender Attraktivität des Standorts, während die Regierung zwischen sozialen, ökonomischen und ökologischen Erwartungen balancieren muss. Besonders bemerkenswert ist, dass die Wirtschaftsweisen diesmal explizit zu einer progressiveren Vermögenspolitik aufrufen – etwas, das bislang politisch äußerst umstritten war. Die Debatte um effektive Maßnahmen zur Standortsicherung und eine produktive Wachstumsagenda gehört gerade zu den meistdiskutierten Themen in Politik und Medien.

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